„Laufen verbindet!“ – Sydney

Mit unserer gemeinschaftlichen Aktion „Laufen verbindet!“ unternahmen wir als Schulfamilie zunächst eine Tour zu unseren Partnerstädten und -schulen auf dem europäischen Festland und in Großbritannien.

Unsere Reise nach Westen führte uns zu unseren Partnerschulen in den USA, zu den ehemaligen Einsatzorten unserer Lehrer nach Ecuador und Paraguay und zu unseren Austauschschülern in Peru und Argentinien.

Unser Weg nach Osten führte uns zunächst nach Kfar-Saba in Israel. Zwischen der dortigen Rabin High School und dem Dalberg-Gymnasium besteht ein Austausch im Rahmen des Stolperstein-Projektes.

11 300 km sind wir bis zu unserem „Patenkind“ in Südindien gelaufen, dessen Ausbildung die SMV der Schule finanziell unterstützt.

Nach über 15 800 km waren wir in Wuhan in China, wo das COVID19-Virus seinen Ursprung nahm, aber auch unser ehemaliger Lehrer Achim Höfling sechs Jahre lang unterrichtete.

Von Hongkong, wohin seit zehn Jahren die Fahrt unseres Wahlfachs Chinesisch führt, ging es weiter nach Süden. Nach 17 000 km erreichten wir Hanoi in Vietnam und nach 17 750 km Vientiane in Laos.

Nach über 18 400 km besuchten wir Bangkok in Thailand. Dort waren vielleicht viele von euch schon einmal im Urlaub. Zur Zeit ist das leider nur „virtuell“ möglich.

Auf unserer digitalen Asien-Tournee kamen wir nach 19 950 km bei unserem Musiklehrer, Herrn Steger, in Kuala Lumpur in Malaysia vorbei.

Nach 20 300 Kilometern kamen wir in Singapur an, wo Herr Pfeifer, bevor er Lehrer am Dalberg-Gymnasium wurde, drei Jahre lang an der GESS (der Deutschen Europäischen Schule Singapur) unterrichtete.

Doch auch hier war noch nicht Schluss. Es ging weiter nach Jakarta in Indonesien (21 200 km) und dann über Bali (22 150 km) nach Dili auf Osttimor (23 300 km).

In Darwin (24 000 km) betraten wir Australien. Von dortaus durchquerten wir das Northern Territory und Queensland, und damit fast das ganze Land, bis nach Brisbane (27 400 km). Von hier begleiteten wir Frau Albert, die wir kurz zuvor noch in Mexiko getroffen hatten, auf ihrer Reise bis nach Sydney (28 320 km).

Liebe Schülerinnen und Schüler,

im Englischunterricht paukt man nicht nur Grammatik und Vokabeln, sondern lernt unter Anderem verschiedene englischsprachige Länder kennen. Eines davon ist Australien am anderen Ende der Welt. So beschäftigt Ihr Euch in der 8. Klasse zum Beispiel mit Themen wie der australischen Tierwelt (inklusive Schlangenbiss und Haiangriff), dem Leben im Outback und dem Rabbit Proof Fence. Mit der Aktion „Laufen verbindet!“ seid Ihr gerade von Darwin im tropischen Norden über Brisbane im Bundesstaat Queensland bis zum weltberühmten Opera House nach Sydney in New South Wales gelaufen. Dieser Weg ist eine beliebte Route für einen Roadtrip in Australien, nicht nur für Urlauber und junge Backpacker aus anderen Ländern, sondern auch für die Australier selbst. Die Aussis lieben das Campen!

Einen Teil Eurer Route bereisten mein Mann und ich im November 2019, nämlich von Noosa Heads über Brisbane nach Sydney. Unsere absoluten Highlights auf dieser Route waren Fraser Island (die größte Sandinsel der Welt, nördlich von Noosa Heads), Kajaken in den Noosa Everglades, der Besuch des Currumbin Wildlife Sanctuary, Kängurus auf dem Golfplatz und Surfen am Bondi Beach in Sydney (trotz der saftigen Parkgebühr von 8 Dollar die Stunde!).

Traumhafte Strände, unzählige Nationalparks direkt am Meer und Backpacker-Hostels sind Dinge, die vielleicht den einen oder anderen von Euch nach dem Abitur an die Ostküste Australiens ziehen könnten. Gerade die Ausflugsangebote sind zugeschnitten auf junge Erwachsene, die noch wenig Erfahrung mit dem Planen einer Reise haben. Dennoch schadet es sicher nicht, sich daran zu wagen, etwas selbst zu organisieren und sich mit anderen Reisenden zusammenzutun, um ein Ziel zu erkunden. So könnt Ihr nicht nur Geld sparen (denn Australien ist sehr teuer!), sondern auch etwas fürs Leben lernen. Ganz auf eigene Faust sollte man vielleicht doch eher nichts unternehmen, denn die giftigen Spinnen und Schlangen und auch Haie gibt es wirklich überall. Zum Glück sieht man meistens aber harmlose Tiere und vor allem sehr interessante Vögel in Australien. Auf Kängurus und Koalas trifft man in der freien Natur übrigens seltener, als man denkt, dafür ist es dann, wenn es einmal passiert, etwas ganz Besonderes.

Auf dem Weg Richtung Süden standen wir damals plötzlich vor einem großen Problem: Wir konnten unseren Weg nicht fortsetzen, da der Pacific Highway auf Grund von großen Buschfeuern gesperrt war. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich mehrere kleine Feuer auf beiden Seiten der Autobahn so ausgebreitet, dass die Gefahr bestand, dass sich diese zu einem Riesenfeuer verbinden. Auch in der Gegend, in der wir uns gerade befanden, waren Feuer ausgebrochen, die wir aber zum Glück nur aus der Ferne sahen bzw. deren Auswirkungen (den sogenannten Smokehaze) wir wahrnehmen konnten. Wir hatten nicht nur das Glück, dass wir die Feuer mit einem großen Umweg umfahren konnten, um dann rechtzeitig an unser Ziel Sydney zu gelangen, sondern auch, dass wir am Ende des australischen Frühlings nur den Beginn der Buschfeuer mitbekamen. Von diesen habt Ihr damals sicher auch in den deutschen Nachrichten gehört. Buschfeuer sind eigentlich nichts Ungewöhnliches in einigen Gegenden Australiens. Die Besonderheit lag im Jahr 2019 aber darin, dass der Ausbruch viel zu früh, nämlich vor der eigentlichen „fire season“ im Sommer, eintrat. Der Grund: Es hatte den gesamten Frühling und sogar Winter über nicht geregnet. Ein Farmer erzählte, dass es in seiner Region sogar seit ganzen 2,5 Jahren keinen Regen gegeben hatte. Ihr könnt Euch vorstellen, dass die Menschen dort neben den Buschfeuern mit noch vielen anderen Problemen auf Grund von Dürre konfrontiert sind.

Australien ist also ein Land, das wunderbar schöne Landschaften, eine eindrucksvolle Tierwelt und traumhafte Bedingungen für Wasserratten und Wassersportler bietet, aber auch ganz klar von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist. Daher sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass man als Reisender, egal ob als Pauschaltourist oder als Backpacker, zwar ein Land und die Leute dort unterstützt, aber auch die Ressourcen eines Landes belastet. Achtet beim Reisen, wo möglich, auf Nachhaltigkeit: Versucht – gerade in heißen Ländern mit wenig Niederschlag – Wasser zu sparen! Verzichtet auf Luxus wie einen Pool, wenn Ihr sowieso in der Nähe des Meeres seid, in dem Ihr Euch jederzeit abkühlen könnt! Da auch die Verschmutzung der Meere überall ein großes Thema ist: Vermeidet Plastikmüll, indem Ihr z.B. kleine Einkaufstüten, Metallstrohhalme und eine eigene Trinkflasche in Eurem Gepäck habt. Generell kann der Reiz des Reisens auch darin bestehen, nicht nur die vordergründige Schönheit eines Landes zu genießen, sondern sich mit den kritischen Seiten eines Landes auseinanderzusetzen.

In der Hoffnung, dass es für uns alle bald wieder möglich sein wird, solche tollen Reisen zu unternehmen, wünsche ich Euch einen schönen Sommer und freue mich auf ein Wiedersehen im September!

Eure Frau Albert

Gebt weiterhin fleißig eure gelaufenen und mit dem Fahrrad gefahrenen Kilometer in unsere gemeinsame Tabelle von „Laufen verbindet!“ ein! Unser nächster Stopp wird Melbourne sein. Kommen wir mit unserer gemeinsamen Aktion sogar bis nach Neuseeland? Schaffen wir eine Weltumrundung? Ihr entscheidet das! The sky is the limit!

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Bewegung!

Eure Fachschaft Sport