Laufen verbindet! Zu Besuch bei unserem Patenkind in Südindien

Mit unserer gemeinschaftlichen Aktion „Laufen verbindet“ haben wir als Schulfamilie zunächst eine Tour zu unseren Partnerstädten und -schulen auf dem europäischen Festland unternommen. Dann haben wir Perth, unsere Partnerstadt in Schottland, besucht.

Jetzt sind wir schon insgesamt über 11 300 km bis zu unserem „Patenkind“ in Südindien gelaufen, dessen Ausbildung die SMV der Schule finanziell unterstützt.

Unsere Reise führte uns zunächst nach Sarajevo. Seit 2009 unterhält das Dalberg-Gymnasium eine Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium in Bosnien und Herzegowina, dem Gimnazija Obala Sarajevo. Allerdings ruht der Austausch gerade. Nach Sarajevo führte uns in den letzten Jahren eine Seminarfahrt.

Weiter ging es durch die Türkei. Viele unserer SchülerInnen haben Verwandte in diesem Land.

Manche Familien kommen auch aus Syrien, der nächsten Station auf unserem Weg. Dieses Land hat durch den dortigen Krieg sehr gelitten, besonders auch die Stadt Aleppo (3418 km), sodass viele Menschen nach Deutschland geflohen sind. Mit dem Leben in diesem Land und der Flucht daraus beschäftigt sich der Roman „Gott ist nicht schüchtern“ von Olga Grjasnowa, welcher unsere elfte und zwölfte Jahrgangsstufe im letzten Oktober bei einer Autorenlesung am Dalberg-Gymnasium begegnen durften.

Danach führte uns ein Abstecher nach Kfar-Saba (4160 km) in Israel. Zwischen der dortigen Rabin High School und dem Dalberg-Gymnasium besteht ein Austausch im Rahmen des Stolperstein-Projektes. Seit 2014 arbeiten die beiden Schulen zusammen an den Biographien der Shoa – Opfer aus Aschaffenburg.

Kriege haben die ganze Region, durch die unsere Reise führt, stark getroffen. Für uns ging es weiter über Bagdad (5155 km) im Irak, Teheran (6021 km) im Iran und Kabul (8031 km) in Afghanistan nach Islamabad (8482 km) in Pakistan. An unserer Schule widmet sich das Wahlfach BUNT der Begegnung mit Menschen anderer Kulturen und setzt sich für deren Belange ein. Zum Beispiel haben SchülerInnen bei der Aktion „Aschaffenburg isst bunt“ mitgemacht  oder das Sommerfest in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Aschaffenburg musikalisch unterstützt.

Nach 9233 km hatten wir Neu-Delhi, die Hauptstadt Indiens, erreicht. Am Taj Mahal in Agra kamen wir nach 9430 km an. Von hier aus führte uns der Weg nach Süden fast durch den ganzen Subkontinent bis ins Bundesland Tamil Nadu.

Nach 11 369 km kamen wir in Tiruvannamalai bei unserem Patenkind Guna Seelan an, dessen Ausbildung die SMV des Dalberg-Gymnasium seit seiner Kindheit finanziert.

Zufälligerweise bekamen wir gerade heute auch Post von Guna Seelan, der mittlerweile im 4. Semester Landwirtschaft in Chidambaram, einer berühmten Tempelstadt in Tamil Nadu, studiert.

Zusammen mit dem Brief erreichte uns eine Information vom „Freundeskreis Indien e.V.“, der die Patenschaft organisiert. Dabei wird versucht, die Situation in Indien und konkret der Region um Tiruvannamalai zu beschreiben:

„Seit dem 25. März versucht man in Indien, eine gigantische Katastrophe zu verhindern. Die Lage in unserer Region ist – ohne Übertreibung – schrecklich. Soziale Distanzierung ist in Indien ein seltsames Konzept für diese riesige Bevölkerung und für die meisten ein Luxus. Inmitten der Pandemie ist das sehr, sehr schwer umzusetzen. Geschäfte sind geschlossen, der Warentransport ist problematisch, was zu einer Verdoppelung oder gar Verdreifachung der Preise führt.

Diejenigen, die von ihrem Tagelohn leben müssen, dürfen nicht mehr arbeiten. Ohne jegliche Ersparnisse sind sie nicht mehr in der Lage, Lebensmittel zu kaufen, selbst wenn es etwas zu kaufen gäbe. Viele dieser sehr armen, jetzt obdachlosen Menschen haben noch nicht einmal die Möglichkeit, sich die Hände richtig zu waschen, um Ansteckung zu vermeiden. Mehr als das Virus fürchten sie aber zu verhungern. …“ (Weitere Informationen gibt es auf https://www.fkindien.de/)

Auch wenn uns die Corona-Krise schwer trifft und wir große Einschränkungen hinnehmen müssen. Die Ärmsten der Armen wird es am härtesten treffen.

Als Schule legen wir deswegen Wert auf unsere sozialen Aktivitäten und setzen uns für Menschen ein, denen es nicht so gut geht wie uns.

Sammelt bitte weiter eure gelaufenen und mit dem Fahrrad gefahrenen Strecken und gebt sie anhand des Links ein, der heute noch einmal per ESIS verschickt wurde und den ihr in unserem Mebis-Kurs „Home Gym am Dalberg“ findet!

Wir wollen als Schule weiterlaufen. Unser nächstes Ziel wird Hongkong sein.

Viel Spaß bei der Bewegung!

Eure Fachschaft Sport

[Fotos aus dem Archiv – VOR CORONA]

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