„Laufen verbindet!“ – Angekommen am „anderen Ende der Welt“ in Südargentinien

Nachdem wir mit unserer Aktion „Laufen verbindet!“ 20 300 Kilometer bis zu unserem südöstlichsten Punkt der Reise, nach Singapur gelaufen waren, ging es von Aschaffenburg in Richtung Westen bis in den Süden Argentiniens nach Mar del Plata. Dort sind wir gestern, am 21. Mai nach über 25 500 Kilometern endlich angekommen.

Zu Beginn unserer „Reise“ durchquerten wir Frankreich und besuchten unsere Partnerschulen in Nancy und in der Partnerstadt Aschaffenburgs, Saint-Germain-en-Laye.

Dann ging es weiter durch das Baskenland, in das uns vor wenigen Jahren eine Seminarfahrt geführt hatte.

Auf dem Jakobsweg zogen wir durch Spanien, zunächst zu unserer Partnerschule IES Alameda de Osuna direkt bei Madrid und dann bis nach Santiago de Compostela. Dorthin war vor wenigen Jahren eine Schülergruppe gepilgert.

Vom Kap Finisterre, dem „Ende der Erde“, mussten wir in die „Neue Welt“ schwimmen, bis nach New York!

Von New York aus liefen wir zu unseren Partnerschulen in den USA, der Cabot High School in Cabot (AR) und der Little Rock Central High School in Little Rock (Arkansas). Unterwegs besuchten wir Graceland, das Anwesen des verstorbenen Musikers Elvis Presley, in Memphis (Tennessee).

In Amerika führte unser Weg uns noch nach Dallas (Texas), wo der Würzburger Dirk Nowitzki zu einem der besten Basketballer aller Zeiten wurde. Dann verließen wir die USA in Richtung Mexiko City. Zum Glück mussten wir über keine Mauer klettern!

Von der Hauptstadt Mexikos ging es weiter nach Oaxaca Stadt und Puerto Escondido. Dort lernte Frau Albert vor wenigen Wochen während ihreres Sabbatjahres noch Spanisch (denn zum Erlernen einer Sprache ist man nie zu alt). Doch leider musste sie aufgrund der Corona-Krise ihre Weltreise abbrechen. Es bedurfte einiger Anstrengung, um in dieser Situation einen Flug in die Heimat zu organisieren. Zum Glück ist sie nun wohlbehalten, aber deutlich früher als geplant, wieder bei uns in Aschaffenburg angekommen. Jetzt lernt sie Spanisch über einen online-Kurs mit Video-Konferenzen. Kommt euch das bekannt vor?

Unsere Reise führte uns weiter nach Guatamala City (Guatamala), durch El Salvador, durch Managua (Nicaragua) nach San José in Costa Rica und schließlich bis nach Panama City.

Von dortaus ging es mit einem „Sprung“ über den Panama-Kanal und nach Südamerika weiter nach Bogotá in Kolumbien. Anschließend erreichten wir nach insgesamt 18 000 Kilometern Guayaquil in Ecuador, das Frau Wagner fünf Jahre lang ihr Zuhause nennen durfte.

Nach über 20 000 Kilometern besuchten wir unsere AustauschschülerInnen in Lima in Peru.

Danach durchquerten wir BolivienLa Paz ist die „alte Heimat“ von Maximilian, der nun bei uns die fünfte Klasse besucht.

Nach 23 925 Kilometern kamen wir in Asuncion in Paraguay an. Dort unterrichtete Herr Stelzer mehrere Jahre an der Deutschen Schule.

Jetzt sind wir nach 25 573 Kilometern am südwestlichsten Ende unserer Reise angekommen, in Mar del Plata in Argentinien. Mar del Plata ist eine Touristenstadt am atlantischen Ozean mit kilometerweiten Stränden, attraktiver Innenstadt und schöner Umgebung. Es liegt etwa 400 km von der Landeshauptstadt Buenos Aires entfernt. Hier können Schülerinnen und Schüler des Dalberg-Gymnasiums im Alter von ca. 16 oder 17 Jahren im Rahmen unseres individuellen Schüleraustauschs zwei bis drei Monate in einer argentinischen Gastfamilie verbringen.
Vor kurzem war Sophia, die gerade mitten im Abitur am Dalberg-Gymnasium steckt, im Rahmen eines solchen Austauschs für sieben Wochen in Argentinien gewesen. Wir drücken ihr die Daumen für ihr Abitur und freuen uns über ihren Erfahrungsbericht:

Die erste Überraschung in Argentinien waren die Temperaturen. Natürlich wusste ich von Anfang an, dass ich meinen Sommer im Winter verbringen würde, allerdings war der südamerikanische Winter in meiner Vorstellung wesentlich wärmer gewesen. Beim Ausstieg aus dem Flugzeug brachten mich die acht Grad Außentemperatur blitzartig auf den Boden der Tatsachen zurück.

Nach dem 14-stündigen Flug von Frankfurt nach Buenos Aires erwarteten mich meine Gastmutter und Austauschpartnerin mit einem Willkommensplakat am Flughafen. Eine Stunde dauerte unsere Weiterfahrt nach Bernal, einem Vorort der Hauptstadt. Daraufhin wurde ich auf die wohl traditionellste Art von allen weiteren Familienmitgliedern mit einem „beso“ begrüßt. Die Herzlichkeit, die in dieser Geste mitschwingt, begegnete mir nicht nur in meiner Familie sondern auch bei Klassenkameraden und sogar bei den Verkäuferinnen des Obstladens um die Ecke, die mich ebenfalls begrüßten und sich nach meinen bisherigen Erfahrungen in Argentinien erkundigten.

Obwohl ich kurz nach meiner Ankunft nur wenige Unterschiede zwischen Europa und Amerika feststellen konnte, lernte ich mit der Zeit immer mehr Besonderheiten kennen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass die letzte Mahlzeit des Tages zwischen 22 und 23 Uhr stattfindet und alle bis spät in die Nacht wach bleiben, um dafür am nächsten Tag eine kleine „siesta“ um die Mittagszeit abzuhalten. Aber auch die Umgangsformen in der Schule erwiesen sich aus deutscher Sicht als gewöhnungsbedürftig: Die Lehrer werden allesamt mit ihren Vornamen angesprochen und so wie jeder andere mit einem Wangenkuss begrüßt und verabschiedet.

Vom Land lernte ich ebenfalls wunderschöne Ecken kennen. Ich habe mich nicht nur in die große, bunte Metropole Buenos Aires verliebt, sondern auch in das Feriendomizil Mar del Plata und die Wasserfälle von Iguazu. Mar del Plata besuchten wir schon in meiner ersten Woche, die ich in Argentinien verbrachte. Über ein verlängertes Wochenende konnte ich den Atlantik von der anderen Seite der Welt und das Land mit seinen kulinarischen Besonderheiten erstmals kennenlernen. Typisch für Argentinien sind die „Milanesas“ (Schnitzel), die man dort in allen Größen und Variationen bekommt, aber auch die aus Spanien bekannten „Empanadas“ und „Tortillas“.

Nach Iguazu flogen wir, als sich mein Aufenthalt dem Ende zuneigte, wo wir umgeben vom Regenwald die traumhaften, argentinisch/brasilianischen Wasserfälle besuchten.

In das Zentrum von Buenos Aires fuhren wir so oft es ging und meine Gastfamilie zeigte mir von den riesigen Universitäten in Palermo über den bekannten Friedhof von Recoleta bis hin zum farbenfrohen, künstlerischen Stadtteil „La Boca“ alle Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

Und letztlich war meine Zeit in diesem wundervollen, bunten und lebensbejahenden Land viel zu schnell vorbei und ich befand mich wieder im Flugzeug auf dem Rückweg nach Deutschland. Im Gepäck hatte ich neben den klassischen Mitbringseln (Mate Tee, Dulce de leche (eine Karamellcreme) und anderen Süßigkeiten) unzählige Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit in Argentinien.

Sophia Gersmann Q11

Gebt weiterhin fleißig eure gelaufenen und mit dem Fahrrad gefahrenen Kilometer in unsere gemeinsame Tabelle von „Laufen verbindet!“ ein! Kommen wir mit unserer gemeinsamen Aktion sogar bis nach Neuseeland? Schaffen wir eine Weltumrundung? Ihr entscheidet das! The sky is the limit!

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Bewegung!

Eure Fachschaft Sport