„Le fils de l’Autre“ – der Nahostkonflikt im fächerübergreifenden AbiBac-/Französischunterricht

Im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichtsprojekts beschäftigen sich die Schüler der Klasse 10c mit ihren Lehrern Christine Schwind (Französisch) und Franz Fischer (Geschichte/Sozialkunde, AbiBac) mit dem Film „Le fils de l’Autre“ (2012, von Lorraine Lévy, dt. Der Sohn der Anderen). Die AbiBac-Kollegin Michaela Bodensteiner am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Regensburg wirkte ebenfalls maßgeblich an der Gestaltung des Filmdossiers mit, sodass die Arbeit mit diesem großartigen Film nicht nur fach-, sondern auch schulübergreifend erfolgte.

Der Film handelt von zwei Jugendlichen in Israel, die nach ihrer Geburt im Krankenhaus vertauscht wurden. Joseph (Foto) ist in Tel Aviv aufgewachsen und ist gläubiger Jude. Yacine stammt hingegen aus einem palästinensischen Dorf im Westjordanland, lebt aber bei seiner Tante in Frankreich, wo er das französische Abitur macht. Durch einen Bluttest vor dem Wehrdienstantritt kommt ans Licht, dass Joseph  nicht der leibliche Sohn seiner Eltern ist.

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Der Film zeigt die schwierige Annäherung der beiden Familien, die vor allem durch die Mütter und die beiden Söhne vorangetrieben wird. Die Väter hingegen kommen nur schwer mit der Situation zurecht. Letztendlich siegen die Vernunft und die Einsicht. Beide Familien respektieren sich trotz der tiefen Gräben aufgrund der jahrzehntelangen Feindschaft beider Bevölkerungsgruppen.

Der Film lebt vor allem durch die starken Charaktere seiner Hauptdarsteller, in die sich die etwa gleichaltrigen Schüler hineinversetzen können. Eine Aufgabe besteht darin sich zu überlegen, welche Gedanken Joseph durch den Kopf gehen, nachdem er erfahren hat, dass er nicht bei seinen leiblichen Eltern aufwächst. Den Schülern wird durch den Film sowohl eine persönliche, menschliche Tragödie, als auch die besondere Situation zwischen Israelis und Palästinensern im Westjordanland vermittelt.

Christine Schwind & Franz Fischer