Circus Theo d’Or beim Zirkus Charles Knie

Zum Abschluss dieses Schuljahres gingen 18 Mitglieder des „Circus Theo d’Or“ gemeinsam mit ihren Eltern, Geschwistern und einigen Lehrern in die Aschaffenbugr-Premiere der Show „100.000 Liter Emotionen“ des Zirkus Charles Knie. Ihre eigene Show im Stadttheater hatten die Zirkuskünstler des Dalberg-Gymnasiums damit begonnen, dass Theodor, ein erfolgloser Zauberer, den Schweizer Nationalzirkus der Gebrüder Knie verlässt. Nun kehrten die Darsteller in die Manege derselben Zirkusdynastie zurück. Mittlerweile wird der Zirkus Charles Knie jedoch von einer anderen Familie geführt, deren Sohn unsere Gruppe von insgesamt 56 Personen vor dem eigentlichen Einlass ins Zirkuszelt einlud und uns über die Zirkuswelt informierte.

Außerdem war Veronika Ernesto gekommen, die gleich zu Beginn der Show spritzige Akrobatik im Wasser einer „Fishbowl“ und hoch oben in den Lüften am „Aerial Ring“ zeigen sollte. Sie erzählte uns viel vom Alltag eines Zirkuslebens. Interessant war zum Beispiel, dass die Artisten in verschiedenen Zirkussen aktiv sind, meist drei verschiedenen pro Jahr. Und sie selbst hat innerhalb der Zirkusvorstellung auch verschiedene Nummern, teils alleine, teils mit ihrem Mann. Ihr vierzehnjähriger Sohn gab uns einen Einblick in die Aufgaben eines Heranwachsenden beim Zirkus. Seine Schule absolviert er online. Zusätzlich muss er natürlich auch mit anpacken. In der Pause begegnete er uns zum Beispiel beim Verkauf von Programmheften. Viele Artisten sind also mit ihrer ganzen Familie im Einsatz. Dimitri Stauberti beleuchtete auch die weniger angenehmen Seiten des Lebens als Artist. Da können einem schon auch einmal die Muskeln weh tun. Beim Bestaunen seiner Nummer gemeinsam mit seiner Frau konnten wir das sehr gut nachvollziehen. Das Ehepaar zählt zu den leistungsstärksten Artisten der Welt. Nur wenige wagen sich an das extrem schwierige, gefährliche und kräftezehrende Genre der Perche-Artistik. Für diese unvergleichbare Performance erhielten die beiden Prager Artisten auf dem „42. Internationalen Circusfestival von Monte Carlo“ im Jahr 2018 den Silbernen Clown. Einige unserer Schülerinnen können zwar auf dem Hocheinrad fahren, dabei aber nicht auf dem Kopf noch eine zweite Person auf einer Stange balancieren. Auch Lorenzo Bernardi, der begnadete Kontorsionist, stand uns Rede und Antwort. Er machte uns deutlich, dass man häufig sehr jung mit seiner Art der Artistik beginnen und ständig im Training bleiben muss. Vor seiner Vorstellung muss er sich eine Stunde lang aufwärmen. Michael Cadima komplettierte die Gruppe. Seine Familie ist seit sieben Generationen beim Zirkus. Wir durften ihn als Clown bewundern. Zuvor machte er uns deutlich, wie wichtig bei seinen Nummern das Timing ist, dass man jedoch auch sehr spontan reagieren und auf das Publikum eingehen muss. Insgesamt bekamen wir einen sehr guten Einblick „hinter die Kulissen“ eines Zirkus und freuten uns sehr über den regen und freundlichen Austausch mit den Zirkuskünstlern aus verschiedensten Nationen.

Die Zirkuswelt ist äußerst bunt. Das zeigte sich bei der Show „100.000 Liter Emotionen“ schon allein durch die farbenfrohen Kostüme. Die verschiedenen Darbietungen waren wunderschön inszeniert. Den Zuschauern standen bei den hochklassigen Acts die Münder offen und sie wurden von den schwungvollen Beträgen mitgerissen. Die Mitglieder des Circus Theo d’Or fanden zwar immer auch kleine Tricks, die sie bei der Jonglage, beim Poi-Swinging oder beim Turnen an Luftring und Vertikaltuch selbst beherrschten. Die Fertigkeiten der professionellen Artisten gingen aber weit über die eigenen hinaus und begeisterten den „Zirkusnachwuchs“. Schön war es dann auch, dass beim Finale Veronika und Michael noch einmal im Kostüm direkt zu unserer Gruppe kamen. Es waren wirklich „Artisten zum Anfassen“!

Nach dieser fantastischen Show gingen dann alle Miglieder der Schulfamilie, nach einem kleinen Abschlussfoto, beseelt und mit ganz vielen „bunten“ Eindrücken in die verdienten Ferien. (Trotzdem freuten sich schon alle auf das nächste Schulzirkusjahr beim „Circus Theo d’Or“.)

PfF

PS: Den Besuch der Show „100.000 Liter Emotionen“ können wir wärmstens empfehlen. Der Zirkus Charles Knie gastiert noch bis Dienstag, 30. Juli, in Aschaffenburg auf dem Vorlksfestplatz. Lasst euch das nicht entgehen. Das ist die beste Zirkusshow, die wir je in Aschaffenburg gesehen haben!