Zweierpasch im Video-Interview

Seit 10 Jahren begeistern die Zwillinge Till und Felix Neumann aus dem Grenzgebiet zwischen Freiburg im Breisgau und Straßburg das Publikum auf beiden Seiten des Rheins mit ihren meist zweisprachigen Hiphop-Songs. Ihren Durchbruch feierten sie unter anderem mit dem Song „Frontaliers/Grenzgänger“.

Im Jahr 2018 erhielten sie den Adenauer-De-Gaulle-Preis für ihr Engagement für die deutsch-französische Freundschaft. Deshalb ist es kein Zufall, dass sie auch in unserem Lehrbuch Découvertes 1 in der Unité 6 auftauchen und unsere Lehrbuch-Protagonisten große Lust verspüren, auf ihr Konzert in Limoges zu gehen. Tatsächlich spielte die Band, deren Schlagzeuger Max Büttner selbst ein Sohn unserer Stadt ist, am Samstag bei der Langen Nacht der Museen in Aschaffenburg live im Innenhof von Schloss Johannisburg.

Am Montag drauf stand Till Neumann dann unseren Schülerinnen und Schülern der 5. bis 7. Klassen in einer Videokonferenz Rede und Antwort.

Der Kontakt mit Jugendlichen ist für Zweierpasch kein Neuland, denn die beiden Künstler und ihre Band unterstützen und organisieren auch regelmäßig Schulprojekte und haben in einem Songwriting-Workshop kürzlich auch unseren Schülerinnen Tipps für ihren AbiBac-Song gegeben.

In einem munteren Frage-Antwort-Spiel erfuhren wir viel über die zarten musikalischen Anfänge, als die beiden 15jährigen Jugendlichen sich für deutschen, englischen und französischen Hip-Hop begeisterten und sich mit Freunden selbst am Texten und Rappen versuchten. Als Quelle der Inspiration dient häufig das weltpolitische Tagesgeschehen: Mit ihren meist zweisprachigen Songs möchten sie eine klare Message zu u.a. offenen Grenzen, Atomkraft, Klimaschutz und Frieden transportieren. Und sie finden dabei auch Gehör und trafen bei verschiedenen Anlässen bereits mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck sowie mit den Regierungschefs Angela Merkel und Emmanuel Macron zusammen.

Nur selten lässt sich ein Text in einem Stück schreiben, gerade wegen der beiden Sprachen steckt meist wochen- und monatelange Arbeit in der Produktion und letztlich landen nach teils zwei Jahren Verzögerung nur ein Bruchteil der über 200 Songs auch tatsächlich auf den Alben oder werden mit einem Musikvideo veröffentlicht. Dafür benötigt Zweierpasch nicht nur viel Leidenschaft, sondern auch große Geduld, welche Till nicht unbedingt zu seinen Stärken zählt.

Auch privat gab Till viele Einblicke und sprach offen über seine Schulzeit, über Hobbies, Lieblingsessen und wie er seinen Beruf als Journalist, seine Musikkarriere und natürlich seine Familie miteinander vereinbart.

Eine klare Vorliebe für Deutschland oder Frankreich kann er für sich selbst nur schwer feststellen: Er hat mit großer Begeisterung selbst Französisch in der Schule gelernt, spricht es fließend und fühlt sich mittlerweile in beiden Ländern gleichermaßen zu Hause.

Franz Fischer