Wir gratulieren Dr. Monika Hauser zum Aschaffenburger Mutig-Preis! 

Am Samstag, 2. April, wurde Dr. Monika Hauser, der Gründerin der Frauenrechts- und Hilfsorganisation „medica mondiale“, die sich seit über 25 Jahren weltweit gegen Gewalt an Frauen einsetzt, der 9. Aschaffenburger Mutig-Preis verliehen. 

Es gehört zur besonderen Tradition dieser Auszeichnung, dass die Preisträger*innen gemeinsam mit dem Initiator und leidenschaftlichen Organisator Wolfgang Gärthe in den Tagen vor dem Festakt der Preisverleihung  verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure treffen und auch mit Schüler*innen mehrerer Gymnasien und Mittelschulen ins Gespräch kommen. Auf diese Art und Weise sollen sie die Gesellschaft unserer Stadt für ihr Herzensthema besonders sensibilisieren und eine nachhaltige Wirkung entfalten. Deshalb ist es sehr bedauerlich, dass diese Programmpunkte aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung  leider zunächst entfallen mussten. 

Die Festveranstaltung im Stadttheater sollte aber auch in Abwesenheit der Preisträgerin Dr. Monika Hauser ein Signal gegen Hass und Gewalt und für ein respektvolles Miteinander aussenden und Mut machen, sich gesellschaftlich zu engagieren und bei Verdachtsfällen von sexualisierter Gewalt oder sexuellem Missbrauch nicht wegzusehen, sondern „hinzuschauen, hinzuhören und passend zu helfen“, wie der an alle Gäste verteilte „Merker“ einprägsam klarlegte. 

Um trotz der begrenzten Sitzplätze viele Menschen zu erreichen, wurden die Reden und Beiträge vom MainEcho auf YouTube live übertragen und sind als Mitschnitt verfügbar:

Link zum Video

Auch unsere Schüler*innen des Dalberg-Gymnasiums bewiesen Mut, Engagement und Selbstvertrauen und gestalteten die Veranstaltung prägend mit:

Olivia am Klavier und Benjamin am Alt-Saxophon eröffneten die Veranstaltung mit den nachdenklich-melancholischen Klängen des ersten Satzes Moderato e cantabile der Sonate op. 26 von Erwin Dressel (ab Minute 18:30).

Zwischen den Reden des Aschaffenburger Oberbürgermeisters Jürgen Herzing sowie der Laudatio der ehemaligen bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner zeigten Helena und Carolin mit einem starken Statement, dass mit der jungen Generation zu rechnen ist (ab 54:15).

Stellvertretend für eine schulübergreifenden Arbeitsgruppe des Hanns-Seidel-Gymnasiums Hösbach, des Maria-Ward-Gymnasiums sowie des Dalberg-Gymnasiums Aschaffenburg berichteten die beiden von ihrem Projekt, in dem sie ein Interview mit Frau Dr. Monika Hauser sowie eine Wanderausstellung zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ mit den Stationen Ursachen, Prävention, Hilfe sowie Victimblaming vorbereitet hatten. In einem leidenschaftlichen Appell, der den Saal zu begeistertem Applaus veranlasste, riefen die beiden uns alle dazu auf, diese Stadt zu einem Ort zu machen, an dem sich Frauen sicher und respektiert fühlen und das Hashtag #MeToo überflüssig wird. 

Nach der Rede der Preisträgerin, die stellvertretend von Beate Vinke (medica mondiale) verlesen wurde, präsentierten Benjamin und Olivia in virtuoser Art den zweiten Satz Intermezzo derselben Sonate (ab 1:39:00). 

Anschließend wurde der Regionale Mutig-Preis all den mutigen Kindern und Jugendlichen gewidmet, die erlebte Gewalt angezeigt haben, sowie den Menschen, die ihnen geholfen haben, aber auch alldenjenigen, die mit der erlebten Gewalt allein leben und die hoffentlich den Mut finden zur Beratung, zur Annahme von Hilfen oder zur Anzeige. Dazu sprach als Laudatorin Judith Schuler des Selbsthilfe- und Beratungszentrums für Frauen SEFRA e.V.  

Nach dem Fazit von Herrn Gärthe trafen Olivia und Benjamin den optimistischen Grundton der Veranstaltung mit dem vierten Satz Allegro molto spirituoso (ab 2:16:00).

Der Ars-Antiqua-Kinderchor (ab 2:23:30), in dem auch einige Schüler*innen des Dalberg-Gymnasiums mitwirken, richtete zum Abschluss ein Friedensgruß-Lied ans Publikum: „Friede: So ein kleines Wort, so ein großer Sinn!“ 

Auf die Leistungen unserer Kinder und Jugendlichen war die Dalberg-Delegation auf der Festveranstaltung, inklusive unserer Schule-ohne-Rassismus-Patin Sabina Prittwitz sowie ihrem Mann Prof. Dr. Cornelius Prittwitz, mächtig stolz :

Diesen Schwung nehmen wir gerne mit in unser Schulleben und freuen uns schon auf die nächsten Projekte für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander.

Susanne Leeb & Franz Fischer