Ein Crashkurs in Schweizer Poltik

Besuch von zwei Juniorbotschafterinnen bei der 2. Jugendsession in Bern

Vom 19. bis 21. November 2021 waren zwei Juniorbotschafterinnen der Q11 im Rahmen des Erasmus+ Projekts „e-citoyen.nes“ Teilnehmerinnen der 2. Jugendsession des Kantons Bern. Hier ihr Bericht über ihre Reise in die Schweiz:

Am 19. November 2021 sind wir in den Zug in Richtung Schweiz gestiegen und waren in kürzester Zeit dort. Zusammen mit anderen Schüler*innen aus Deutschland haben wir auf die Ankunft der französischen Delegation und der Organisatorin und Begleiterin Heidi Ness von polyperspektiv gewartet. Insgesamt waren wir fünf Delegierte aus Deutschland sowie fünf aus Frankreich.

Wir mussten am Samstagmorgen pünktlich vor dem Rathaus sein und wurden von Simon und Aline eingewiesen. Nach einem kurzen Kennenlernspiel ging es schon rein in den Großratssaal. Der Ehrengast Phillipe Müller, Regierungsrat im Kanton Bern, hielt die Einführungsrede und gab ein kurzes Interview über seinen inspirierenden Werdegang. Sein Rat an die angehenden Politiker*innen: „Seien Sie kritisch! Seien Sie kritisch in alle Richtungen!“Anstatt mit den lokalen Jugendparlamentmitglieder*innen Anliegen zu verfassen, lernten wir die Grundlagen der Schweizer Politik kennen, die sich als gar nicht so simpel erwiesen. Zwischen Themen wie den politischen Rechten und der halbdirekten Demokratie diskutierten wir über das Wahlalter und ob kleine Kantone dieselbe Anzahl an Sitzen im Ständerat wie große Kantone haben sollten.
Während des Mittagessens (Nudeln mit Soße) gab es die Möglichkeit sich mit anderen Teilnehmenden auszutauschen.

Nachmittags hörten wir uns in einem Vortrag von engage.ch an, wie man sich in der Schweiz politisch engagieren kann und den eigenen Ideen Gehör verschafft. Das konnten wir dann live in Aktion im Plenum sehen, wo zuerst Anliegen vorgestellt, über diese danach abgestimmt und Änderungsvorschläge besprochen wurden. Sogar wir durften auf den Abstimmungsplatten mitbestimmen, zum Beispiel über den Schutz von LGBTQIA+ Jugendlichen oder die Prävention von Jugendkriminalität. Diese Anliegen werden dann aufgearbeitet an den Großen Rat weitergegeben und hoffentlich realisiert. Die Präsidentin Céline sagte noch „Jugendliche in Rathäusern müssen so selbstverständlich sein wie Erwachsene auf Spielplätzen“ und kündigte ihren Rücktritt auf Schweizerdeutsch an, wie uns danach berichtet wurde.

Im Dunklen machten wir uns auf den Weg zum Bundeshaus in der Innenstadt. Dort schauten wir uns die Lichtinszenierung „Planet Hope – Comeback“ an, die durch eine Projektion das historische Gebäude in einen Dschungel verwandelte. So wurde auf die Vielfalt und auch die Schäden der Natur aufmerksam gemacht.

Der Tag der Rückreise war schon gekommen, aber wir hatten noch genug Zeit um bei easyvote zu lernen wie man andere dazu anregt, neutral und verständlich politisch aktiv zu werden, vor allem für Wahlen oder Abstimmungen. Schließlich waren wir zum Abschiedsessen in einem Schweizer Restaurant und haben dort klassische Kartoffelrösti probiert.

Abschließend noch ein riesengroßes „Merci!“ an alle, die dieses unvergessliche Wochenende realisiert haben und auch mitgewirkt haben.

Annabelle Pasdeloup (Q11) und Adele Weiß (Q11)