Video-Interview: „Gab es bei den Römern schon Vegetarier?“

Was haben die Römer getrunken und gegessen? Warum haben schon Kinder verdünnten Wein getrunken? Womit würzten die Köche die Speisen? Und wie wird man eigentlich Archäologin? Was war der spannendste Gegenstand, den Sie selbst ausgegraben haben?

Diese und andere Fragen durften die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a von Barbara Eckstein sowie 6c von Franz Fischer der Archäologin Susanne Bischler vom Museumspädogischen Zentrum (MPZ) in München stellen, die  über unser bewährtes Videokonferenzsystem als Gast zugeschaltet war.

Auf einer digitalen Pinnwand betrachteten die Kinder zunächst Fotos von Ausstellungsstücken und formulierten Fragen, die die Expertin anschließend im Gespräch beantwortete. Ganz gebannt lauschten die Klassen den Ausführungen von Frau Bischler und verblüfften immer wieder mit geistreichen Zwischenfragen.

So erfuhren sie beispielsweise, dass Fast Food keine Erfindung amerikanischer Ketten ist, sondern sich bereits die Alten Römer tagsüber gern ein schnelles warmes Essen an den Straßenständen besorgten. Vor allem frittierte Speisen standen hoch im Kurs, nur für Pommes fehlte die Grundlage, denn die Kartoffel wurde erst über tausend Jahre später aus Südamerika nach Europa gebracht. Auch die Pizza gab es schon im Italien der Römerzeit, allerdings ohne Tomatensauce, da diese Frucht ebenfalls erst ihren Weg aus der „Neuen Welt“ in unsere Kochtöpfe finden musste. Und während wir heute auf Ketchup oder Maggi als Geschmacksverstärker vertrauen, schwörten die Römer auf die Fischsauce Garum, die auf Basis verwester Fischinnereien hergestellt wurde. Guten Appetit!

Zudem sensibilisierte Frau Bischler die Schüler auch für die großen Unterschiede im Speiseplan zwischen armen und reichen Römern. Regelmäßigen Fleischkonsum konnten sich nur die reichen Patrizierfamilien leisten, ein freiwilliger Verzicht auf Fleisch wäre damals wohl kaum jemanden in den Sinn gekommen.

Die Möglichkeit eines virtuellen Expertenbesuchs hat unseren Geschichtsunterricht am Schuljahresende sehr bereichert und wir freuen uns auf baldige Wiederholung zu anderen Unterrichtsthemen.

Barbara Eckstein und Franz Fischer