„Du hast die Wahl in Wahlburg“ – Lebendige politische Bildung am Dalberg-Gymnasium

Unter dem Motto „Du hast die Wahl in Wahlburg“ stand der Vormittag des letzten Schultages vor den Faschingsferien für die Klasse 10a mit ihrem Sozialkundelehrer Michael Frosch und die Klasse 10c mit ihren Sozialkundelehrern Franz Fischer und Dr. Martin Trageser. Ein Team der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung führte am Dalberg-Gymnasium ein Planspiel zur Kommunalpolitik durch.

Die 50 SchülerInnen erhielten zunächst eine kurze Einführung, mit welchen Themen sich Kommunalpolitik überhaupt beschäftigt. Welche Aufgaben hat beispielsweise der Gemeinderat? Das Team stellte in einem witzigen Sketch die Gemeinde Wahlburg vor, um die es in den folgenden Stunden gehen sollte. Die SchülerInnen erfuhren, dass es in der Gemeinde einen Konflikt um die Nutzung des Sees gab. Sollte er zu einem Seebad umgewandelt werden oder Vogelschutzgebiet bleiben? Weitere kontroverse Themen waren die Nutzung eines Jugendzentrums, das Anbringen von Überwachungskameras zur Sicherheit der BürgerInnen, der Einsatz von Nachtbussen oder der Ausbau des öffentlichen W-Lans. Die Schülerinnen und Schüler bekamen nun eine neue Identität – neue Namen, neues Alter, neuer Beruf und teilweise sogar ein anderes Geschlecht. Sie wurden sieben fiktiven Parteien und Bürgerinitiativen zugeordnet, die sich eine Wahlkampfstrategie überlegen und Wahlplakate gestalten sollten. Vier Schülerinnen bildeten die Vertreter der Presse, die Interviews führten und schließlich die Parteien und ihre Kandidaten kurz vorstellten. Im Anschluss gab es Raum für Diskussionen mit den Vertretern der Parteien und Bürgerinitiativen auf dem Marktplatz, d.h. der Aula des Dalberg-Gymnasiums. Den Höhepunkt bildete eine Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidaten, die von den Pressevertretern moderiert wurde, sowie die anschließende Wahl, bei der die SchülerInnen erfuhren, was man unter Kumulieren und Panaschieren versteht. Das Ergebnis wurde schließlich noch mit der Realität verglichen. Anders als in der Realität stellten am Dalberg-Gymnasium die Frauen eine deutliche Mehrheit, während es in Bayern nur 6% Frauen für das Amt des Landrats und 8% Frauen für ein Bürgermeisteramt gibt. Schließlich wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, sich im Aschaffenburger Jugendparlament zu engagieren. Dem Team von der Landeszentrale für politische Bildung gelang es hervorragend auf spielerische Art und Weise zu erklären, wie Kommunalpolitik funktioniert. Mit einer kurzen Bewertungsrunde verabschiedeten sich die SchülerInnen in die Ferien, wobei in einer Woche sicherlich noch über die gelungene Veranstaltung diskutiert werden wird.

Dr. Martin Trageser