Ein „faustisches“ Vergnügen – 150 Dalberger im Aschaffenburger Stadttheater

Am 18.10.2018 besuchten etwa 150 Schülerinnen und Schüler der achten bis zwölften Klassen des Dalberg-Gymnasiums das Stadttheater Aschaffenburg. Dort erwartete sie eine sehr gelungene Interpretation des Dramas „Faust. Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe, welches das Stadttheater Chemnitz in Kooperation mit ihrem Ballett-Ensemble aufführte. Das allseits bekannte und oftmals unter Schülern unbeliebte Drama, welches auch dieses Jahr wieder zur Genüge im Fach Deutsch in der Oberstufe behandelt wird, zeigte im Theatersaal seine unterhaltende Seite und begeisterte viele Schüler. Mephisto, der Teufel, wirkte in seiner Rolle oft komisch und brachte uns nicht nur einmal zum Lachen, wenn er zum Beispiel als Frau kostümiert die Bühne betrat. Irgendwie doch überraschend, aber als starkes Statement zu sehen, entschied sich der Regisseur dazu, Gott im „Prolog im Himmel“ von einer Frau spielen zu lassen. Diese gesellschaftlichen Aspekte wurden des Öfteren aufgenommen und zeigten, dass Faust auch heute noch aktuelle Themen behandelt. Auch sehr interessant war, dass Faust nicht eine, sondern von gleich drei verschiedenen Leuten gespielt wurde. Die teilweise etwas trockenen Redesequenzen, wurden sehr gelungen mit aufregenden und actionreichen Choreographien der zehn Tänzerinnen und Tänzern abgewechselt. Dies stieß auf allgemeine Begeisterung. Im Nachgespräch erzählten die Schauspieler uns noch sehr viele interessante Dinge über ihren Beruf, aber auch über die Hintergedanken bei einzelnen Szenen im Theaterstück. Beispielsweise dauerte es für mehrere Bühnentechniker mehr als einen Tag, um das durchaus beeindruckende Bühnenbild aufzubauen. Für mich überraschend war, dass das ganze Stück innerhalb von nur sechs Wochen realisiert wurde und die Schauspieler nur wenige Tage vor der Premiere zum ersten Mal mit der Tanzgruppe gemeinsam proben konnten, während sie parallel noch in andere Aufführungen der Chemnitzer Bühnen involviert waren. Das fand ich sehr beeindruckend. Bei kostenlosen Snacks und Getränken bedankten sich die Schauspieler auch für das sehr aktive Publikum. Sie haben sich gefreut, auch Schüler unterhalten zu können. Nach fast zwei Stunden waren dann fast alle Fragen beantwortet und die Chemnitzer machten sich nach einem leckeren Aschaffenburger Bier wieder auf den Rückweg.

Jason Kravet, Q11-5