Das Land, wo die Zitronen blüh’n – Studienfahrt nach Venetien

16. November 2018

Am 16.07.2018 war es endlich soweit. Die Nacht, in der unsere lang ersehnte Fahrt nach Italien ihren Anfang fand, begann mit einer mehrstündigen Busfahrt von unsere Schule aus über den Brenner bis zu unserem Hotel in Vicenza. Die ersten ruhigen und schlaftrunkenen Stunden wurden bald von unserer Vorfreude erfüllt und im Bus machte sich immer bessere Stimmung breit. Nach der schlussendlich doch recht anstrengenden Fahrt unternahmen wir schon kurze Zeit später eine Stadtführung in Vicenza, durch die wir besonders viel über den Architekten Andrea Palladio und seine Bauwerke in der Stadt erfuhren. Den Abend ließen wir gemütlich bei Pizza und Pasta ausklingen.
Am nächsten Morgen hieß es schon früh wach werden, denn unser Weg führte uns nach Venedig, der Stadt im Wasser. Während unserer Führung überquerten wir eine Vielzahl an Brücken, sahen überall Gondeln den Kanal entlang schwimmen und hofften auf möglichst schmale Gassen, die uns vor der großen Hitze schützen sollten. Wir stiegen auf das Dach eines mehrstöckigen Gebäudes, auf dem wir eine atemberaubende Sicht über die Dächer Venedigs und das Wasser erhielten. Außerdem besuchten wir die Basilica San Marco, die an ihrem Deckengewölbe und dem Boden durchweg mit Mosaikbildern, zum Beispiel der vier Evangelisten, ausgestattet ist. Und auch die Außenfassade ist geschmückt und stellt beispielsweise Szenen der Überführung der Gebeine des Heiligen Markus dar. Nach dieser Besichtigung blieb uns ein wenig Zeit die Stadt noch einmal auf eigene Faust zu erkunden, ein wenig in den Läden zu stöbern oder einfach ein leckeres Eis zu genießen. Abschließend fuhren wir mit Booten über den Canale Grande zurück zu unserem Bus, mit dem wir uns dann auf den Weg nach Caorle machten, um nach diesem anstrengenden Tag ein erholendes Bad im Meer zu nehmen und gemeinsam zu Abend zu essen.
Am Mittwoch ging es morgens zuerst in das beeindruckende Teatro Olimpico, das ebenfalls von Andrea Palladio entworfen worden war. Das spezielle Bühnenbild, das die Stadt Theben darstellt, erweckt den Schein, einen extrem weitläufigen Hintergrund zu sehen. Allein durch den leicht ansteigenden Boden und die perspektifisch verkürzten Häuser wurde diese Illusion verstärkt und die Kulisse schien mehrere Hundert Meter weit zu reichen. Danach fuhren wir nach Verona, besuchten dort das Castelvecchio, schauten uns den berühmten Balkon von Romeo und Julia an und sahen uns die Aufführung der Oper Turandot in der Arena di Verona an. Natürlich wurde die Oper auf Italienisch gesungen, doch der Text wurde auf Bildschirmen in Englisch gezeigt. So konnten auch wir der Aufführung folgen und gleichzeitig sorgte das beeindruckende Bühnenbild für die passende
Atmosphäre.
Bevor wir donnerstags unseren Aufenthaltsort wechselten und nach Torbole an den Gardasee fuhren, besichtigten wir die Sadt Padua. Wir sahen uns Galileo Galileis Universität an, aßen Eis und besuchten die Kapelle degli Scrovegni. Die Fresken Giottos zeigen unter anderem verschiedene Szenen aus den Evangelien, also dem Leben Jesu. Angekommen in Torbole machten sich einige gleich auf den Weg zum See, um dort baden zu gehen. Am Gardasee begann das eigentliche Sportprogramm unserer Fahrt.
Am Freitag machten wir eine Wanderung auf dem Monte Baldo. Nachdem wir mit der Seilbahn nach oben gefahren waren, liefen wir lange Zeit auf einem schmalen Pfad nahe am Abhang entlang und stiegen weiter auf den Berg hinauf. Auf unserer Wanderung sahen wir einigen Leuten beim Paragliding zu und begegneten Alpakas. Danach verbrachten wir noch ein wenig Zeit in der nahegelegenen Stadt Malcesine.
Samstag und Sonntag waren wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe machte eine
Mountainbiketour bis zu einem Bergsee und ließ sich dabei keineswegs vom strömenden Regen abhalten. Pitschnass aber froh, die Tour geschafft zu haben, kamen sie ans Hotel zurück. Die andere Gruppe probierte Stand-Up-Paddeln aus. Danach wurde noch mit einigen der Mountainbikegruppe ein Kajakausflug bis nach Riva unternommen, es wurde ein Wettrennen veranstaltet und wie schon beim Stand-Up-Paddeln fielen die meisten, natürlich von allen ungewollt und ohne nachzuhelfen, ins Wasser. Auch an diesem Abend konnten wir uns, wie auch schon die beiden Tage davor, in der Stadt unsehen, erneut zum See gehen oder im Hotel zusammensitzen.
Am letzten Tag bewältigte die eine Gruppe einen Klettersteig, während nun die andere Gruppe die Mountainbiketour unternahm. Nachdem wir zuerst bis zum Berg hinfahren mussten, ging es danach deutlich bergauf, immer weiter nach oben. Leider gelang es dieser Gruppe nicht, bis ganz nach oben zu fahren, da die Zeit zu knapp wurde. Doch trotzdem war es ein großer Erfolg für alle, es so weit den Berg hinauf geschafft zu haben. Erschöpft und quasi als Abschied gingen viele ein letztes Mal im Gardasee baden, bevor es mit dem Bus auch schon wieder nach Deutschland bis nach Aschaffenburg ging.
Diese wunderbare Woche vollgepackt mit Kultur- und Sportprogramm und damit verbundenen tollen Erlebnissen zusammen mit Freunden, Mitschülern und unseren Lehrern war eine der schönsten meines Lebens. Ich zumindest werde mich immer gerne an diese Zeit zurückerinnern und hoffe, dass es auch allen anderen so geht. Denn auch, wenn manchmal ein wenig Unmut herrschte, ob nun wegen der Aussicht kleine Referate halten zu müssen oder wegen eines anstrengenden Marsches durch die Stadt, ist diese Fahrt eine einmalige Erfahrung und ein großartiges Abenteuer, die allen in guter Erinnerung bleiben sollte!

H. R.

Gute Eindrücke von der Fahrt erhaltet ihr bei der umfangreichen Fotoshow zu diesem Artikel.