Zwei Tage Europa in allen Facetten
Das Netzwerk der Botschafterschulen für das Europäische Parlament steigt stetig. Zur Zeit sind es bundesweit 105 Schulen, die sich dem Europagedanken verpflichtet fühlen und die EU mit unterschiedlichsten Projekten den Schülerinnen und Schülern näher bringen wollen. Einmal im Jahr treffen sich die Senior- und Juniorbotschafter für das Europäische Parlament bei sogenannten Botschafterkonferenzen, um sich über die Projekte der Schulen auszutauschen und sich kennenzulernen. In diesem Jahr kamen über 140 Teilnehmer der Region Süd an der Peter-Vischer-Schule in Nürnberg zusammen. Am ersten Tag stand das Kennenlernen und der Austausch zu Themen wie Migration, Sicherheit oder Desinformation im Mittelpunkt. Die Teilnehmer bekamen die verschiedensten Facetten der europäischen Politik anhand von kurzen Zusammenfassungen präsentiert und hatten dann genügend Zeit, sich in den Diskussionen eigene Meinungen zu bilden und sich zu überlegen, wie man die Themen Mitschülern näherbringen könnte. In der Pause konnte man ein wenig durch die Nürnberger Altstadt schlendern, bevor es nach dem gemeinsamen Abendessen ein Abgeordnetengespräch mit Stefan Köhler (EVP) gab. In den dafür zur Verfügung stehenden 90 Minuten ging es in erster Linie um das Thema Landwirtschaft und Umwelt, war der Aschaffenburger Stefan Köhler, bevor er vor drei Monaten in das Europaparlament gewählt wurde, doch Präsident des Unterfränkischen Bauernverbandes. Der Abgeordnete wurde aber auch zu anderen Themen wie Migration befragt, wobei die Fragen durchaus sehr kritisch waren. Das kurzweilige und interessante Gespräch setzte gegen 21 Uhr den Schlusspunkt des Programms des ersten Tages. Am zweiten Tag standen die Projekte der einzelnen Schulen im Mittelpunkt. In einem Europacafé, bei dem Stellwände mit Informationen zu den Projekten zu sehen waren, konnte man sich Anregungen für die Arbeit an der eigenen Schule holen. Am Ende blieb Zeit, Planungen für das Schuljahr vorzunehmen. Die Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter des Dalberg-Gymnasiums konnten mit einigen neuen Ideen zurück nach Aschaffenburg fahren und müssen jetzt überlegen, welche davon in diesem Schuljahr umgesetzt werden können.
Dr. Martin Trageser