Harry Potter im Bayerischen Hogwarts

In den Wochen vor den Herbstferien verwandelte sich, zumindest für eine sechste Klasse, das Dalberg-Gymnasium zu einer Zaubererschule. Zunächst betraf das vor allem den Deutschunterricht. Schon bei der Wiederholung der Wortarten verwandelte „Horatio […] Steine in Schweine und Flöten in Kröten“, war „der Bart von Prof. Drachenfuß länger als der von Akrakadabra, aber der Bart von Merlin am längsten“, sorgte ein „Zauberschulmeister […] mit Hilfe magischer Reiniger und der Unterstützung von Hausgeistern in der Schule für Ordnung“ und wurde Horatio „mehrfach auf den Zauberstab-falsch-herum-halten-Fehler hingewiesen“.

Dann ging es um das Erlernen und Einüben von Vorgangsbeschreibungen anhand von Zaubertricks. In den Stunden präsentierten dabei Lehrer und SchülerInnen eingeübte Zaubertricks. Schlingen verknoteten sich auf wundersame Weise oder tauschten ihren Platz. Schlüssel, Münzen und Stifte lösten sich in Luft auf. Gedanken wurden gelesen, Ringe befreit, Bananen mit einem Zauberstab zerteilt und vieles mehr. Aus den Vorgangsbeschreibungen zu diesen Zaubertricks entstand das Zauberbuch der Klasse. Und ganz nebenbei wurde auch noch die Verwendung des Passivs und seiner Ersatzformen eingeübt.

Schließlich beschäftigte sich die Klasse mit dem, zumindest für Kinder, bekanntesten Zauberer: mit Harry Potter. Anhand verschiedener Ausschnitte aus den ersten beiden Harry-Potter-Bänden lernten die SchülerInnen kennen und beschreiben, wie man sich einen Zauberstab aussucht, wie man zum Gleis neundreiviertel gelangt, wie man Zauberschach und Quidditch spielt, wie in Hogwarts so genannte „Heuler“ funktionieren und wie man einen Trank gegen Furunkel oder den berühmten Vielsaft-Trank herstellt.

Dabei fiel uns auf, dass es eigentlich sehr viele Parallelen zwischen der Zauberschule Hogwarts und unserer Schule, dem Bayerischen Hogwarts, an der wir ja gerade auch zauberten, gab. Daraus entstand dann eine Fotoserie von 14 Bildern, die aktuell unter der Rubrik „Bild des Tages“ auf unserer Schulhomepage zu bewundern ist.

Die SchülerInnen der Klasse verkleideten sich dazu zwei Tage vor den Herbstferien, als wären sie SchülerInnen in Hogwarts. Manche kleidete eine Schuluniform, andere Zaubermäntel oder Umhänge. Die einen trugen einen Hexenhut, andere einen Gryffindor-Schal oder einen Hogwarts-Pulli. Viele hatten Zauberstäbe oder Eulen mitgebracht. Und einige verkörperten durch runde Brille und Blitz auf der Stirn Harry Potter persönlich. Auch LehrerInnen verkleideten sich als Zauberer und Hexen. So kam an diesem Tag in der Schule auch ein wenig Halloween-Stimmung auf, auch wenn man in diesem Jahr nicht von Haus zu Haus gehen konnte, um Süßigkeiten zu sammeln.

Die Verkleidung war aber nicht das Einzige, was an den letzten beiden Schultagen vor den Ferien an Harry Potter erinnerte. Fächerübergreifend wurde in fast allen Fächern dieses Thema an den „Harry-Potter-Tagen“ aufgenommen. Im Sportunterricht wurde Quidditch gespielt. Im Ethik-Unterricht wurde über biblische Motive bei „Harry Potter“ gesprochen. In Musik wurde das Lied des Hogwarts-Chors aus „Der Gefangene von Askaban“ gehört und im Englischunterricht wurde der Text dieses Lieds „Double Trouble“ übersetzt und dessen Ursprung in Shakespeares „Macbeth“ besprochen.

Außerdem lernten die SchülerInnen die Umsetzung der Geschichten um Harry Potter in unterschiedlichsten Medien kennen. Die Klasse sprach über verschiedene Ausgaben der Bücher. Sie bewunderte eine wunderschön illustrierte Schmuckausgabe von „Der Stein der Weisen“. Die Kinder lernten die Verfilmung und deren filmische Mittel kennen. Zwei SchülerInnen, die auch im Unterstufentheater von Herrn Lorentzen agieren, spielten eine kurze Szene, in der der Hausmeister in Hogwarts, Filch, Harry verdächtigt und der Schulleiter, Dumbledore, ihn verteidigt. Für Begeisterung sorgte der Tanz einer amerikanischen Highschool, bei dem die ganze Geschichte um Harry Potter von der Muggelwelt, über seine ersten Unterrichtsstunden in der Zauberschule bis zum finalen Kampf mit Voldemort umgesetzt wird. Als letztes Medium ging es noch um das von Rufus Beck gesprochene Hörbuch. Beim Stimmenquiz erkannten die SchülerInnen schnell, dass Rufus Beck jeder Figur einen eigenen Ton gibt. Der Schauspieler des Trainers Willi aus „Die Wilden Kerle“ gab dann auch den SchülerInnen Tipps für den Vorlesewettbewerb, der nun als Nächstes in der Klasse ansteht.

In diesem Zusammenhang freuen sich die sechsten Klassen auch auf die digitale Begegnung mit Bestsellerautorin Katja Brandis am Bundesweiten Vorlesetag am 20. November. Für Harry-Potter-Fans gibt es hier eine Lesung von Rufus Beck zum 20. Jubiläum der deutschen Hörbücher von „Harry Potter“. Sehr unterhaltsam ist unter anderem das mit Hilfe des Publikums „vertonte“ Quidditch-Spiel. Andere Videos finden sich hinter den eingefügten Links.

Viel Freude mit den Links und vielleicht auch beim Lesen der Bücher und beim Eintauchen in diese „zauberhafte“ Welt.

PfF