Tagesexkursion zur Gedenkstätte Flossenbürg

Am 12.02.2019 führte eine Exkursion die 9. Jahrgangsstufe des Dalberg-Gymnasiums in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Oberpfalz. Vor dem Besuch wurden wir im Rahmen des Geschichtsunterrichts zwar auf das Konzentrationslager vorbereitet, doch Bilder und Quellen können kaum den realen Schrecken vermitteln, den dieser Ort bis heute auslöst. Die Gästeführer wiesen uns darauf hin, dass das Lager Flossenbürg erst im Sommer 1938 errichtet wurde. Damals deportierte die SS-Führung mehr als 400 Häftlinge aus dem KZ Dachau nach Flossenbürg, um dort ein Arbeitslager aufzubauen. Hintergrund war, dass man in unmittelbarer Nähe des Lagers den Baustoff Granit für die NS-Bauten in Nürnberg abtragen wollte. In dem Museum, welches sich in der ehemaligen Häftlingswäscherei befindet, erfuhren wir von tragischen und außergewöhnlichen Schicksalen vieler Häftlinge. Dadurch wurde deutlich, dass jeder, der nicht Hitlers Vorstellungen entsprach, inhaftiert werden konnte: Das betraf besonders ethnische Gruppen, religiöse Minderheiten und politische Gegner. Am erschütterndsten war für uns ein Bericht und eine Zeichnung über den Ablauf der Aufnahmeprozedur im KZ. Die bis heute erhaltenen Duschräume sind ein Beweis für die Entmenschlichung, die Nacktheit und den Verlust der eigenen Individualität, was bei uns für großes Entsetzen sorgte. Mit dem Eintätowieren einer Nummer und der einheitlichen KZ-Kleidung begann für die Häftlinge der grausame Alltag, welcher aus kräftezehrender Arbeit bestand, wobei die Häftlinge unter dem Hygienemangel, fehlenden Sicherheitsvorkehrungen im Steinbruch und Unterernährung litten. Erkrankte Gefangene wurden in das Krankenrevier gebracht. Sollte für den Kranken allerdings keine Möglichkeit auf Besserung bestanden haben, wurde er in den sogenannten „Isolierblock“ gebracht, um dort auf den Tod zu warten. Das Grauen ging über den Tod hinaus, indem die Leichen in dem Krematorium wie am Fließband verbrannt wurden. Am Ende der Führung wurde uns auch das „Tal des Todes“ gezeigt, wo die Asche der Verbrannten „entsorgt“ wurde. Durch die eisige Kälte und den starken Schneefall wurde die erdrückende, finstere Stimmung zusätzlich verstärkt und am Ende der Führung waren wir erleichtert, das Gelände durch das Häftlingstor verlassen zu können – im Gegensatz zu den Zigtausenden, die diese Möglichkeit zwischen 1938 und 1945 nicht hatten.

Mona Bieber, Tara Kade und Leonie Sellin, 9c