Politische Bildung einmal anders: Besuch von Andrea Lindholz (CSU) in der Q11

Turbulente Tage liegen hinter der Bundestagsabgeordneten Andrea Lindholz (CSU). Als Vorsitzende des Ausschusses für Inneres und Heimat hatte sie die über fünfstündige Sitzung zu leiten, in der der Verfassungsschutzpräsident Maaßen zu seinen umstrittenen Äußerungen in der BILD-Zeitung befragt wurde. Außerdem war sie eine gefragte Ansprechpartnerin der Presse in dieser Angelegenheit.

Trotz des vollen Terminkalenders nahm sie sich die Zeit, auf Einladung der Fachschaft Sozialkunde neunzig Minuten den Schülerinnen und Schülern des Dalberg-Gymnasiums von ihrer Arbeit als Abgeordnete zu berichten. Sie schilderte den Alltag einer Bundestagsabgeordneten zwischen Arbeit in den Ausschüssen, im Plenum, wo sie seit 2013 insgesamt 64 Reden gehalten hat, und den vielfältigen Terminen im heimatlichen Wahlkreis. Dabei spart sie nicht mit Kritik an der sich seit dem Einzug der AfD in den Bundestag veränderten Debattenkultur. Den größten Teil der Zeit widmete sie jedoch den Fragen der Elfklässlerinnen und Elfklässler. Von der Arbeit der Frauenunion in Aschaffenburg, über ihre Einstellung zu einer allgemeinen Dienstpflicht, die Legalisierung von Cannabis bis hin zur Bedeutung des Christlichen in der CSU reichten die Fragen. Im Mittelpunkt standen jedoch die „Affäre Maaßen“ und die Probleme in Sachsen nach den Vorfällen von Chemnitz.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten durch Frau Lindholz Einblicke aus erster Hand und eine differenzierte Sicht des Sachverhalts, der zum Teil sehr von den Presseberichten über den Verfassungsschutzpräsidenten abwich. Am Ende blieb das Bild einer engagierten und kämpferischen Politikerin, die sich nicht scheut, auch Positionen der eigenen Partei zu kritisieren, und die gegen populistische Stimmen immer noch an die Kraft von Fakten und Argumenten glaubt. 

Dr. Martin Trageser