P-Seminar Musical besucht Schauspiel Frankfurt

Wie viele Personen sind im Einsatz, um eine Abendvorstellung im Schauspiel Frankfurt zu bestreiten? 3, 30 oder 300? Die richtige Antwort lautet: Rund 300! Das und noch viele andere interessante Aspekte rund um die Welt des Theaters erfuhren die Schülerinnen und Schüler des Projekt-Seminars „Musical“ bei ihrer kürzlich unternommenen Exkursion nach Frankfurt.

Nicht zuletzt ging es dabei um die berufliche Orientierung und die Frage, welche Tätigkeiten mit dem Schauspiel verbunden sind. Diese Frage wurde bei einer spannenden Führung durch die 12.000qm umfassenden Räumlichkeiten des Schauspiels Frankfurt beantwortet. Und wann immer die Theaterpädagogin Anina Engelhardt ein weiteres „Türchen“ öffnete, brachte sie ihre Besuchergruppe zum Staunen: über die Kunstfertigkeit der Echthaar-Perückenknüpfer, über die einem orientalischen Basar gleichende, schier endlose Stoffsammlung der Kostümbildner, über den turnhallengroßen Malersaal und den darin erstellten, riesigen „Prospekten“ (Kulissen) oder über das labyrinthartige Schuhlager mit seinen zig Regalreihen, gefüllt mit teils außergewöhnlichen Modellen aller Art.

Maskenbildner, Licht- und Tontechniker, Schuster, Tapezierer, Schlosser und Hutmacher kommen neben vielen weiteren Berufen am Schauspiel Frankfurt zum Einsatz; es gibt sogar eine hauseigene Waffenmeisterei. Insgesamt beschäftigen das Theater und die benachbarte Oper rund 1200 Personen, darunter über einhundert Kostümbildner. Den Plastikerinnen, die gerade das nächste Bühnenbild vorbereiten, durfte die Gruppe live bei der Arbeit zuschauen und Fragen stellen.

Zum Abschluss der Führung wurde der Gruppe erlaubt, auf die für die Abendvorstellung vorbereitete Bühne zu gehen und den Theatersaal aus Sicht der Schauspielerinnen und Schauspieler wahrzunehmen. Nur kurze Zeit später, fanden sich die Schülerinnen und Schüler als Zuschauer auf den Rängen des Saales wieder und erlebten eine fulminante Vorstellung von William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“.

Am 19. Juli werden die Teilnehmerinnen des P-Seminars dann selbst auf der Bühne stehen und zum 150-jährigen Schuljubiläum ihr eigenes, selbst verfasstes Musical darbieten. Im Stadttheater Aschaffenburg sind sie es dann, die eine professionelle Bühne bespielen.

Johannes Lorentzen und Marcus Rüdel