Europäisches Jugendparlament

2015-10-21_englisch_modellparlament_muenster_01 Dalberg-Delegierte erfolgreich bei der regionalen Auswahlsitzung in Münster (9.-12. April 2015)

Europa als Friedensstifter – wo könnte man die Aufgaben der Europäischen Union im Bereich der Konfliktprävention und Friedenssicherung besser diskutieren als in Münster, dem Schauplatz der jahrelangen Verhandlungen über das Ende des Dreißigjährigen Krieges? Der Rathausfestsaal der Stadt Münster bot den geschichtsträchtigen Rahmen für den Höhepunkt der diesjährigen regionalen Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments vom 9. bis 12. April 2015.

Um sich für diese viertägige Auswahlsitzung zu qualifizieren, musste im November 2014 eine Resolution zum Freihandelsabkommen TTIP eingereicht werden. Das genaue Thema lautete:
A quantum leap for economic growth or an erosion of standards for sustainability and healthy living? In 2014, the European Union and the United States are negotiating to create the largest free trade zone in the world under the Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP).
Should the European Union compromise its consumer protection and food safety standards in order to benefit from a liberalisation of trade with the United States?
Seit Juni 2014 hatten sich die Teilnehmer des Wahlkurses Modellparlament die Köpfe heiß geredet. Bei diesem Thema ein gemeinsames Papier zu entwerfen, mit dem alle einverstanden waren, war nicht einfach – zu unterschiedlich waren die Einstellungen dazu. Aber die „echte“ Politik ist da ja auch nicht deutlich anders.

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Unsere Resolution hat die Jury überzeugt: Wir wurden als eine von neun Schulen in „Mitteldeutschland“ zur Regional Session nach Münster eingeladen. Getrennt in Nord-, Mittel- und Süddeutschland wurden jeweils neun Schulen ausgewählt und zu den drei regionalen Sitzungen eingeladen. Dort konnten sich jeweils die besten drei Schulen für die nationale Sitzung qualifizieren.
Der erste Tag in Münster war ganz dem Teambuilding gewidmet. Damit sich alle Teilnehmer möglichst schnell und gut untereinander kennenlernen und die Konkurrenzsituation sich etwas entspannt, wurden die Dalberg-Delegierten mit den Schülern der anderen Schulen in gemischte Ausschüsse („committees“) zusammengebracht. Diese wurden von internationalen „chairpersons“ geleitet, so dass die Schüler sich schon jetzt ganz automatisch in der Konferenzsprache Englisch unterhielten.
Der erste Abend stand ganz im Zeichen von „Euro Eat’n’Beat“. Jede Schule sollte ein bestimmtes europäisches Land kulinarisch repräsentieren und mit unseren ungarischen Köstlichkeiten wie Langosch und ungarischer Salami war unser Essensstand extrem populär. Im zweiten Programmpunkt des Abends zeigten die Dalberger mit Saxophon, Ukulele und Gesang ihre musikalische Seite.
Innerhalb der schulübergreifenden Teams diskutierten die Schüler am Freitag und am Samstagvormittag über Themen wie Terrorabwehr, Entwicklungspolitik oder den Ukraine-Konflikt. Weitere Themen waren das Verhältnis zu Russland, die Flüchtlingsproblematik, Asylpolitik und die Problematik von europäischen Waffenexporten.
Samstag und Sonntag fand dann die parlamentarische Vollversammlung im Rathaus von Münster statt. Dort wurden die Anträge, die vorher von den verschiedenen Ausschüssen ausgearbeitet worden waren, in einer parlamentarischen Debatte lebhaft diskutiert und anschließend zur Abstimmung vorgelegt.
Um pünktlich am Bahnhof zu sein, mussten wir leider auf die traditionelle Closing Ceremony verzichten und der Abschied von dieser großartigen Session fiel sehr kurz aus, ohne die inoffizielle EYP-Hymne „Imagine“ von John Lennon. Umso mehr freute sich das Dalberg-Team über den Anruf der Jury, als wir schon am Bahnsteig in Münster standen: Das Dalberg-Team ist bei der nationalen Sitzung, die dieses Jahr in Passau stattfindet, dabei.

K. Urban für den Wahlkurs Modellparlament .

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