Vom Wert der Dunkelheit in Siedlungen – Vortrag von Sabine Frank
Seit über einem Jahr beschäftigen wir uns mit dem Thema Lichtverschmutzung und haben mit unseren Untersuchungen im Raum Aschaffenburg schon erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen. Im Rahmen unserer Projektarbeit lernten wir Sabine Frank, die Koordinatorin des „Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön“ und hauptamtliche Nachtschutzbeauftragte des Landkreises Fulda, bei einer Sternenführung rund um die Maulkuppe kennen. Seitdem stehen wir mit ihr in Kontakt und sie ist unsere Ansprechpartnerin rund um die Themen Nacht, Licht und Sterne und besonders für die negativen Auswirkungen von künstlichem Licht auf die Natur, worüber die meisten Menschen aber nicht viel wissen. Auch deshalb möchten wir das Projekt zur Lichtverschmutzung fortsetzen. Aus diesem Grund organisierten wir gemeinsam mit dem BUND Naturschutz Aschaffenburg einen Vortrag von Frau Frank zum Thema „Vom Wert der Dunkelheit in Siedlungen“. Dieser fand am 6. Dezember in unserer Schule statt und wir freuten uns sehr, dass etwa 40 Interessierte unserer Einladung gefolgt waren, darunter auch Bürgermeisterin Frau Euler, die Stadträtin Frau Dr. Bausback sowie einige Mitarbeiterinnen des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz der Stadt Aschaffenburg. Während des eineinhalbstündigen Vortrages sprach Frau Frank zunächst darüber, welchen negativen Einfluss künstliches Licht auf Tiere, Pflanzen und uns Menschen hat und dass dadurch auf unterschiedliche Weise die Artenvielfalt gefährdet wird. Frau Frank appellierte an die Zuhörer, dass wir wieder lernen müssen, den Wert der Dunkelheit zu schätzen, denn die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass nachts überall die Lichter an sind. Sie meinen, dass dadurch weniger Unfälle passieren oder weniger Einbrüche stattfinden. Dies wurde aber durch verschiedene Statistiken widerlegt. Interessant war für uns, dass es keine gesetzliche Verpflichtung zur Beleuchtung von Straßen und Wegen gibt – außer bei Zebrastreifen. Frau Frank erläuterte dies sehr ausführlich und bedauerte, dass viele Tiefbauämter darüber falsch informiert sind. Wir erfuhren auch, wie man die Beleuchtung in den Städten umweltverträglicher machen kann. Neben der Änderung der Lichtfarbe zu einer mit weniger Blauanteil, dem Verzicht auf Bodenstrahlern oder nicht notwendige Beleuchtung von Gebäuden wäre auch eine Abschaltung in den Nachtstunden möglich. Länder wie Frankreich tun das bereits, auch in einigen Orten in Deutschland wird nachts das Licht ausgemacht. So schützt man nicht nur die Umwelt und spart Energiekosten, sondern kann vielleicht auch wieder die Milchstraße vom Balkon aus beobachten. Nach dem sehr kurzweiligen Vortrag gingen wir mit Frau Frank und einigen anderen Interessierten noch auf unseren Schulhof, um die dortigen Lampen etwas genauer zu begutachten. Denn bei unserer weiteren Projektarbeit möchten wir auch dafür sorgen, dass die Beleuchtung auf unserem Schulhof umweltfreundlicher wird.
Rebecca Linke, Mirela Hincu und Hajra Scharifi