Projekt „Laufen verbindet!“ mit Weltumrundung abgeschlossen

Lockdown! Ende März sahen wir uns aufgrund der Corona-Krise plötzlich mit einer besonderen Situation konfrontiert. SchülerInnen und LehrerInnen des Dalberg-Gymnasiums mussten auf den täglichen Kontakt in der Schule verzichten. Dennoch fühlen wir uns als Schulfamilie auf vielfältige Weise miteinander verbunden – und das wollten wir in einer gemeinsamen Aktion zum Ausdruck bringen. Wir wollten zeigen, dass wir nicht allein sind und dass wir gemeinsam viel erreichen können, auch in dieser Krisensituation.

Deswegen hatte die Fachschaft Sport die Idee für die Aktion „Laufen verbindet!“ SchülerInnen und LehrerInnen wurden animiert, sich als Ausgleich für die vielen Stunden am heimischen Schreibtisch zu bewegen, der häuslichen Enge zu entfliehen und zum Beispiel bei einem Spaziergang an der frischen Luft den Kopf wieder freizubekommen. Das Defizit an Bewegung sollte unter anderem durch Waldläufe und Fahrradtouren bekämpft werden. Weitere Anregungen verschiedenster Art fanden sich im Mebiskurs „Dalberg Home Gym“. Diese Aktivitäten sollten bewusst, im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen, auch gemeinsam mit den Mitgliedern der eigenen Familie gestaltet werden. Deshalb durften nicht nur die SchülerInnen und LehrerInnen selbst die zurückgelegten Kilometer zur Gesamtstrecke der Schulfamilie beitragen, sondern auch die Familienmitglieder. Laufen verbindet – auch innerhalb der Familie!

Am Dalberg-Gymnasium fühlen wir uns aber auch mit unseren internationalen Kontakten verbunden. Deshalb wollten wir diese mit unserer Aktion wenigstens virtuell besuchen, auch wenn ab März sämtliche Fahrten zu unseren Austauschschulen abgesagt werden mussten. Der Frankreichaustausch war der erste, der nicht stattfinden konnte. So begann unsere Reise auch mit einem Besuch in Nancy. Begleitend zu unserem virtuellen Weg erschienen dann immer Artikel auf unserer Homepage, die immer deutlicher machten, wie viele internationale Kontakte wir an unserer Schule pflegen. Als sprachliches Gymnasium haben wir, passend zu den entsprechenden Sprachen, Partnerschulen in Italien, Frankreich, Spanien und den USA. Außerdem gibt es weitere Partnerstädte und –schulen in Europa, die wir auf unserer Reise besuchten: in Großbritannien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina. In die verschiedensten europäischen Länder führen uns auch immer wieder Seminarfahrten, aber auch andere Exkursionen wie der Skikurs in Wagrain oder Tagungen des Modellparlaments in Brüssel. Nicht umsonst sind wir Botschafterschule für Europa!

„Laufen verbindet!“ zeigte jedoch auch, dass wir zudem sehr viele Kontakte außerhalb Europas haben. In Südamerika unterhalten wir zum Beispiel Austauschprogramme zum Vertiefen der spanischen Sprache mit Peru und Argentinien, wo wir nach 25 500 gemeinsam zurückgelegten Kilometern auf unserer Reise gen Westen ankamen.

Die längere Tour sollte die nach Osten werden. Hier war ein ganz besonderer Stopp der bei unserer Partnerschule in Israel, mit der wir durch das „Stolpersteine-Projekt“ verbunden sind. Im Süden Indiens besuchten wir unser „Patenkind“, dessen Ausbildung die SMV unserer Schule finanziell unterstützt. In Asien, und zuvor schon in Südamerika, besuchten wir viele Länder, in denen LehrerInnen unserer Schule unterrichtet hatten: Ecuador, Paraguay, China, Malaysia und Singapur. Sehr nett war zum Beispiel der virtuelle Besuch in Kuala Lumpur, wo Herr Steger ja aktuell Musik-Lehrer ist. Zusätzlich bekamen wir Reiseeindrücke unserer Lehrer geschildert und durch Bild und Text wurden uns diverse Länder nähergebracht. Das kam natürlich unserer Reiselust entgegen, die wir ja aktuell nicht befriedigen können. Mit „Laufen verbindet!“ gelangten wir wenigstens virtuell an bis zu 30 000 km entfernte Orte, sogar bis nach Neuseeland und Australien, wo wir von Frau Albert aber auch über die dortigen Buschfeuer informiert wurden. Reisen bildet!

Teilweise konnten wir auch Bezüge zu aktuellen (politischen) Ereignissen in diesen Ländern herstellen. Wir durchquerten vom Krieg geplagte Länder wie Syrien, waren in Wuhan, wo das Corona-Virus seinen Ursprung nahm, kamen nach Hongkong, wo Bürgerrechtler protestierten, und besuchten das Museum of Civil Rights in Memphis, welches in dem ehemaligen Motel entstanden ist, auf dessen Balkon Martin Luther King Jr. vor genau 50 Jahren erschossen wurde.

Somit zeigt uns die Aktion „Laufen verbindet!“ ganz deutlich, dass wir in einer globalisierten Welt leben. Wir sind mit allen Menschen auf der Welt verbunden. Und es kann uns nicht egal sein, was in einer anderen Ecke der Welt passiert. Alles hat auch Auswirkungen auf unser Leben.

Als Schulfamilie haben wir gelernt, dass wir gemeinsam Unglaubliches leisten können. Niemand hätte zuvor gedacht, dass wir gemeinsam so viele Kilometer zurücklegen können, selbst 10 000 km klangen zunächst utopisch. Mittlerweile haben wir mit 40 075 km sogar die Welt umrundet. Beim Abschluss des Projekts nach nach 16 Wochen standen über 43 000 Kilometer zu Buche. Wir haben als Schule, auch durch die Aktion „Laufen verbindet!“, Zusammenhalt bewiesen. SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern haben sich für das gemeinsame Ziel eingebracht, „uns weiter zu bringen“. So ist das bei uns am Dalberg-Gymnasium! Das ist der Geist unserer Schule!

Zum Abschluss möchten wir gerne noch besondere Leistungen hervorheben:

  • Die LehrerInnen (im Ruhestand) brachten sich mit insgesamt 14 000 Kilometern ein. (Besonders fleißig war ein ehemaliger Sportlehrer: „Die Stimme“, der auf seinem Fahrrad Tausende von Kilometern für unser gemeinsames Zeil gestrampelt ist.)
  • Bei den Schülern waren die fleißigsten Klassen:
  1. Klasse 5a (mit deutlichem Abstand auf den Zweiten)
  2. Klasse 5d (mit deutlichem Abstand auf den Dritten)
  3. Klasse 6e
  4. Klasse 6b
  5.  Klasse 7a
  6. Klasse 6d
  7. Klasse 7d
  • Der Schüler mit der besten Einzelleistung findet sich in der Oberstufe, in der zwölften Jahrgangsstufe. „HAL“ hat in den 16 Wochen über 1 600 km zurückgelegt. Und diese Strecke ist der Schüler/die Schülerin fast ausschließlich gelaufen, 100 km pro Woche! Gratulation zu dieser Leistung!

Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen unserer Aktion beigetragen haben.

Die Fachschaft Sport