Ein Geschenk: Das Frühjahrskonzert in der ausverkauften Stadthalle

Das Publikum wurde am Abend des 3. Aprils reich beschenkt. Die erste Gabe überreichte der Unterstufenchor erfreulich schwungvoll mit klarer Stimmgebung beim Latin-Titel „Un poquito cantas“ und dem Soulsong „Sunny“ aus den 70er Jahren. Mit druckvollem Sound und jugendlicher Energie versetzte darauf das Saxophonensemble mit Mancini-Filmklassiker „Peter Gun“ die Zuhörer in groovige Stimmung. Ein weiteres Präsent legte das junge Kammerorchester auf den Gabentisch. Auf sehr beachtlichem Niveau mit präziser Rhythmik und Intonation wurde der erste Satz aus dem 3. Brandenburgischen Konzert von J.S. Bach gegeben.

 

Es folgten zwei Werke von F. Mendelssohn. Das Albumblatt op. 117, ein inniges und zugleich höchst anspruchsvolles Werk, wurde von Mai-Linh Le mit filigraner Leichtigkeit in den Arpeggien und gleichermaßen gesanglich exzellent am Flügel dargeboten. Hieran schloss sich Henrike Sommer mit dem dritten Satz aus Mendelssohns berühmtem Violinkonzert in e-Moll an. In feiner Abstimmung mit ihrem Begleiter am Klavier, Till Antusch, zeigte die Violinistin enorme technische Brillanz und musikalische Virtuosität.

Und ein weiteres Präsent bot das Große Orchester mit Offenbachs „Chanson d’Olympia“ aus „Hoffmanns Erzählungen“, Stücken aus Tschaikowskys Suite op. 20 sowie Katchaturians „Säbeltanz“. Laura Richter schlüpfte im ersten Stück in die Rolle der Puppe Olympia und begeisterte durch lupenreine Koloraturen bis in höchste Lagen sowie eine originelle Inszenierung. Die Schwanensee-Stücke glänzten mit traumhaften Soli und feiner Tongebung. Der kurdische Tanz entließ das Publikum schließlich beschwingt in die Pause.

Im zweiten Teil des Abends musizierte zunächst die Junior-Bigband dynamisch und mit origineller Choreographie, gefolgt vom sehnsüchtigen und rein intonierten Comedian-Harmonists-Klassiker „Irgendwo auf der Welt“ des Vokalensembles. Mit kompaktem Klangbild und präzisem Zusammenspiel bewegte sich die Bigband musikalisch zwischen flottem Swing, Latin und Funk. Begeistern konnte auch die Combo. Hier seien sowohl das modern gesetzte „Somewhere over the Rainbow“ mit dem geschmeidigem Wechselgesang von Melissa Theodoropoulos und Lara Wünsch, als auch der mitreißende Titel „Diggin‘ on James Brown“ genannt. Dann traten die Schott-Brüder auf. Während Justus mit dem anspruchsvollen „Danza del viejo boyero“ beeindruckte, verzauberte Janis am Marimbaphon mit „Libertango“.

Den krönenden Abschluss des Abends bildete der Große Chor mit der Thematik der Idylle. Zu Beginn der polyphone Satz aus der Oper „L’Orfeo“ von Monteverdi – eine Klangwelt zum Dahinschmelzen! Es folgten „Paris“, ein originell-witziger Song der Wiseguys, und schließlich der Sting-Klassiker „Fields of Gold“. Reich beschenkt und angefüllt mit der schönen Musik verließ das Publikum den Saal.

Dominik Sommer