„Der Hauptmann von Köpenick“ im Stadttheater Aschaffenburg

Bild: Atze Musiktheater

Am Mittwoch, dem 13. März, besuchte die Klasse 9c eine Vorstellung des „Atze Musiktheater“ Berlin von „Der Hauptmann von Köpenick“ im Stadttheater Aschaffenburg. Im Rahmen des Deutschunterrichts hatte die Klasse das „Deutsche Märchen in drei Akten“ von Carl Zuckmayer gelesen. Nun lernte sie eine ganz andere Umsetzung der Geschichte um den gelernten Schuster kennen. Zu dieser schreibt das Atze Musiktheater:

„Die Köpenickiade wurde weltberühmt, der Werdegang und die Beweggründe von Wilhelm Voigt nicht. Regisseur Thomas Sutter ändert das und richtet den Scheinwerfer auf den Menschen hinter der berühmten Anekdote, auf seine Vergangenheit und seine Konflikte. Die Schwere der Themen wird in der Inszenierung immer wieder geschickt durch Kipppunkte in Musik, Bühnen- und Kostümbild aufgebrochen. Orientalische Instrumente perforieren die Klänge preußischer Militärmusik, Uniformen werden zu clownesquen Beamtenroben und das minimalistische Bühnenbild verwandelt sich konstant, obwohl es alles andere als Freiheit darstellt. Eine begleitende Videoinstallation wird zum stillen Geschichtenerzähler im Hintergrund.

Um den Teufelskreis aus „keene Arbeit -> keene Uffenthaltsjenehmigung -> keene Wohnung -> keenen Pass -> keene Arbeit…“ zu durchbrechen, zeigte Wilhelm Voigt auf charmante, beinahe humoristische Weise mit seiner Köpenickiade, dass sinnfreier Gehorsam keine gute Grundlage für unser Zusammenleben ist. Im Stück ist es Marie, Wilhelms Schwester, die die Geschichte erzählt. Sie berichtet von ihrem Bruder Wilhelm, der als Jugendlicher aus dem Haus gejagt wird und wegen Bettelei das erste Mal hinter Gittern landet. Und davon, wie er sich trotz aller Rückschläge darum bemüht, ein redliches Mitglied der Gesellschaft zu werden. Irgendwann sieht Voigt jedoch ein, dass man in manchen Gesellschaften nur jemand werden kann, wenn man schon jemand ist. Und so kam es, wie es kam…“

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