Gespräche statt Twitternachrichten

Besuch der Landtagsabgeordneten Judith Gerlach und Thomas Mütze am Dalberg-Gymnasium

„Wer von Euch twittert?“, fragte der Landtagsabgeordnete Thomas Mütze (Die GRÜNEN) die Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Dalberg-Gymansiums während eines Gesprächs am 20. Februar 2017 und musste überrascht feststellen, dass sich kein einziger meldete. Das war nicht die einzige Überraschung des Gespräches, das er zusammen mit seiner Kollegin Judith Gerlach (CSU) führte. Obwohl sie unterschiedlichen Parteien angehören, waren die beiden Landtagsabgeordneten in vielen Punkten gar nicht so weit voneinander entfernt. Bei Fragen zur Flüchtlingspolitik betonten beide, dass von staatlicher Seite sehr viel für Flüchtlinge gemacht werde. Von Herrn Mütze gab es sogar ein Lob für die Staatsregierung, die viel Geld für Integration ausgebe und dennoch durch die Betonung der Obergrenzen ein zwiespältiges Bild in der Öffentlichkeit abgebe. Frau Gerlach betonte dagegen die Grenze der Aufnahmekapazitäten sowie der Aufnahmebereitschaft durch die Bevölkerung. Sie stellte mit Verweis auf die Rechtslage fest, dass Menschen aus sicheren Herkunftsländern schnell abgeschoben werden müssen. Dass vor allem die EU in der Flüchtlingsfrage in der Verantwortung stehe, sehen beide Politiker. Thomas Mütze ging jedoch weiter und forderte Kürzungen von Fördermitteln an EU-Mitgliedstaaten, die sich weigern Flüchtlinge aufzunehmen.
Im zweiten Teil des Gesprächs ging es um den neuen Präsidenten der USA Donald Trump. MdL Mütze betonte, dass Trump eine Herausforderung darstelle, aber zugleich auch eine Chance für die EU. Er sei ein demokratisch gewählter Politiker, der die EU dazu zwingt, näher zusammen zu rücken. Als Mitglied der GRÜNEN werde er nicht plötzlich für TTIP oder CETA stimmen, nur weil Trump die Handelsabkommen ablehne. MdL Gerlach ergänzte, dass es für Deutschland und vor allem Bayern problematisch werden würde, sollte Trump Strafzölle erheben. Sie plädierte aber dafür, mit ihm zu reden, gerade weil Europa ihn braucht.
Am Ende des Gesprächs steht als Fazit fest, dass die Volksvertreter oft besser sind als ihr Ruf. Statt wenige Worte zu twittern, haben beide Landtagsabgeordnete das Gespräch mit den Schülern gesucht und sich Zeit für die differenzierte Beantwortung von Fragen genommen, wofür es am Ende dankbaren Applaus gab.