Hinter den Kulissen – Jungforscherinnen besuchen das Klimahaus Bremerhaven

An einem Tag neun Orte auf fünf Kontinenten besuchen und dabei die Klimazonen der Erde hautnah erleben – das geht im Klimahaus Bremerhaven. Auf einer Reise entlang des 8. Längengrades lernt man die Schönheit unseres Planeten kennen, erfährt aber auch, wie diese durch den Klimawandel gefährdet ist. Durch den Klimawandel wird sich die Erde aber nicht nur langsam erwärmen, sondern es kann auch passieren, dass durch Überschreitung von gewissen Kipp-Punkten schnell starke Klimaveränderungen eintreten. Mit den dazugehörigen Kippelementen beschäftigten sich Anna und Anastasia Haak aus der 9. bzw. 10. Jahrgangsstufe. Sie reichten ihr Projekt „Wenn das Klima kippt – Veranschaulichung von Kippelementen im Klimasystem“ nach ihrer erfolgreichen Teilnahme beim Wettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ ebenfalls beim diesjährigen BundesUmweltWettbewerb ein. Nachdem sie im Juni ihre Ergebnisse bei der Jurytagung in Kiel vorstellen durften, erhielten sie nun die Nachricht, dass ihr Projekt mit einem Förderpreis ausgezeichnet wird. Dieser soll zur Projektfortführung motivieren. Eine Empfehlung der Jury war dabei, dazu das Klimahaus in Bremerhaven zu besuchen. Nach einer Anfrage beim dortigen Pressereferenten Holger Bockholt erhielten Anna und Anastasia dann für den 8. September eine Einladung nach Bremerhaven, welche sie gerne annahmen. Obwohl das Klimahaus erst um 10.00 Uhr für Besucher*innen öffnet, durften es die beiden Mädchen schon um 9.00 Uhr über einen Seiteneingang betreten. Zwei Stunden hatten sie nun die Möglichkeit, mit Frau Dr. Neele Meyer, Referentin für Wissenschaftskommunikation, der Meteorologin Frau Annika Brieber sowie Herrn Bockholt über deren Arbeit und das Thema Klimawandel zu sprechen. Dabei erfuhren sie viel über das Klimahaus selbst, erhielten aber auch wichtige Informationen für ihr Projekt. Anschließend führten Herr Bockholt und die Auszubildende Kauffrau für Tourismus und Freizeit, Frau Merle Reichmann, zwei Stunden lang durch die einzelnen Reisestationen. Dabei erlebten Anna und Anastasia zum Beispiel, wie es sich in der Antarktis oder im Regenwald von Kamerun anfühlt. Die schönste Station – da waren sich alle einig –  stellte aber die Südseeinsel Samoa dar. Von der Reise beeindruckt, durften wir uns anschließend bei einem Mittagessen im vegetarischen Restaurant des Klimahauses stärken. Danach hatten Anna und Anastasia weitere zwei Stunden Zeit, sich die Sonderausstellung „Das letzte Eis“ sowie die „Perspektiven“ anzusehen. Dort fanden sie Wissenswertes über den Klimawandel und die Kippelemente und konnten erfahren, wie es dadurch im Jahr 2050 in den Reisestationen aussehen könnte. Nach einer kurzen Kaffeepause stellten die beiden Mädchen unter Anleitung von Herrn Bockholt und Frau Reichmann im „World Future Lab“ an acht Stationen ihre Kompetenzen in verschiedenen Spielsituationen zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit unter Beweis. Ein weiteres Highlight im Klimahaus ist die Möglichkeit, Ansichtskarten von den verschiedenen Reisestationen an die Familie oder Freunde zu schicken. Nachdem man sich eine Karte ausgesucht und geschrieben hat, wird diese in das gewählte Land gebracht und von dort per Post verschickt. Nachdem wir auch diese Möglichkeit genutzt hatten, verabschiedeten wir uns nach sieben Stunden und vielen neuen tollen Eindrücken aus dem Klimahaus. Doch vielleicht fahren Anna und Anastasia bald wieder nach Bremerhaven, denn Frau Dr. Meyer und Herr Bockholt signalisierten ihr Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit den beiden Jungforscherinnen.

Heike Elschner