Bildadaptionen des Dalberg-Gymnasiums zu Kirchners „Badenden“ in Aschaffenburg eröffnet

07.12.2021

Schülerarbeiten als Teil der Ausstellung „Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur“ –

Am vergangenen Samstag, dem 04.12.2021, war es endlich soweit: Die Bildadaptionen des Kurses „Bildnerische Praxis“ der Klassenstufen 11 und 12 des Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums, welche eigens zur aktuellen Ausstellung „Kirchners Badende. Einheit von Mensch und Natur“ des KirchnerHaus-Museums entstanden, konnten in kleinem feierlichen Rahmen am temporären Kirchner-Kubus eröffnet werden. Der Kubus selbst ist ein Projekt des KirchnerHAUS Museums Aschaffenburg, das in Kooperation mit der TH Aschaffenburg verwirklicht wurde.

Aus diesem Anlass trafen die leitenden Vertreter der beteiligten Kooperationspartner dieses Projekts am Bahnhofsvorplatz zusammen. Ausstellungsort ist die Rückseite des Kirchner-Kubus, an der die fünf imposanten Malereien der Schülerinnen als hochwertige Farbdrucke nicht nur von der FSK Pröstler GmbH Werbetechnik & Druck gedruckt und angebracht worden sind, sondern auch freundlicher Weise gesponsert wurden. Neben den beteiligten Schülerinnen Helia Domdey (Q11), Inga Grote (Q12) und Arina Delyagina (Q12) waren Herr Prof. Dr. Bausback, Staatsminister a.D., die Schulleiterin des Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums, Frau Nitsch, die Leiterin des KirchnerHaus-Museums, Frau Dr. Schad, der Direktor der Aschaffenburger Museen, Herr Dr. Schauerte, der Leiter des Projekts um den Kirchner-Kubus von der TH Aschaffenburg, Herr Prof. Dr.-Ing. Elsebach, Frau Rank-Lorz, die stellvertretende Schulleiterin des Kronberg-Gymnasiums für zwei Kooperationsschülerinnen sowie die Leiterin des Kunstkurses, Frau Roßmann und Herr Pröstler, dem Inhaber der Druckerei, anwesend.

Frau Nitsch begrüßte im Namen des Dalberg-Gymnasiums die Runde und drückte ihren Dank für die großartige Ausstellungsmöglichkeit für die engagierten Schülerinnen sowie ihre Anerkennung für die wirkungsvollen Malereien aus. Frau Dr. Schad würdigte als nächste die gelungene Zusammenarbeit mit dem KirchnerHaus-Museum Aschaffenburg, v.a. aber den erfrischenden Esprit, welche die expressiven, teils witzig-ironischen Arbeiten der jungen Künstlerinnen im Dialog mit den „Originalen“ von Kirchners Badenden als weitere Betrachtungsseite am Kirchner-Kubus mit sich brächten. Gerade die Verbindung von Werken wie denen von Kirchner mit dem Blick der Schülergeneration machten die Exponate und ihre Wirkung lebendig. Diese Wirksamkeit der Auseinandersetzung mit dem Werk Kirchners werde über die Grenzen Aschaffenburgs auch hinausgetragen – allein schon mit den weiteren Ausstellungsstationen des Kirchner-Kubus in Königstein i.T. und voraussichtlich danach in Davos.

Dem beipflichtend hob seinerseits auch Herr Dr. Schauerte lobend das besondere Interesse der jungen Gestaltenden an den vielfältigen kulturellen Angeboten der Stadt Aschaffenburg hervor.  Die gute Zusammenarbeit der TH Aschaffenburg mit dem Dalberg-Gymnasium, aber auch die mit der Druckerei Pröstler würdigte anschließend der initiierende Projektleiter, Herr Prof. Dr.-Ing. Elsebach.

Bevor schließlich die Künstlerinnen selbst ihre Arbeiten detaillierter vorstellten, führte die Kursleiterin kurz in die Entstehung und inhaltliche Auseinandersetzung der Schülerwerke mit den Originalen von Kirchners Badenden ein. Ausgehend vom bildnerischen Motiv der sich frei an Luft und in Wasser bewegenden Menschen auf den ausgestellten Werken Kirchners, zeige sich nicht nur der reformpädagogische Ansatz zu Beginn des 20. Jh.s, sondern ebenso die Leitideen, mit der sich nun auch die Schülerinnen produktiv auseinandergesetzt haben: das künstlerische Streben der Jugend nach einer „engeren Verbindung zur Natur“ und nach „engeren Beziehungen zur wahren Kunst“. Allen ausgestellten Arbeiten gemeinsam ist der individuelle Bezug zur Offenheit der Freikörperdarstellung, also die Bildfrage nach der Einheit des Menschen in der Natur.

Die Werke stammen (v.l.n.r.) von Helia Domdey, Inga Grote, Arina Delyagina, Viktoria Czapla und Lucia Daniel.

A. Roßmann