Das W-Seminar Biologie in Würzburg

Am 7. Dezember hieß es für uns, vom W-Seminar Biologie: Viren, ab nach Würzburg. Denn dorthin wurden wir von Herrn Lorey an das Friedrich-König- Gymnasium eingeladen, um Gentechnik einmal selbst auszuprobieren. Unsere Gruppe von 15 Schülern und Herrn Stahl waren die Ersten, die dort das neue Biologielabor einweihen durften.

Und so ging es morgens nach der ersten Stunde im Sauseschritt zum Hauptbahnhof, um dort unseren Zug nach Würzburg zu erwischen. Kaum saßen wir drin, fuhr der Zug auch schon los und wir vertrieben uns die Stunde Fahrzeit mit interessanten Gesprächen über das Ausland, Schule und Musik. In Würzburg angekommen führte uns Herr Stahl durch die halbe Stadt bis hin zum Friedrich-König-Gymnasium, wo wir bereits von Herrn Lorey erwartet wurden. Dieser hatte schon freundlicherweise ganz viel vorbereitet, so dass wir direkt starten konnten.

Anfangs wurde ganz viel mit den ganzen Gerätschaften der Gentechnik wie Mikropipetten etc. geübt, um den genauen Rezepturen Folge leisten zu können.  Als wir dies gemeistert hatten, begannen wir mit dem Abtöten der Bakterien und der Isolation der Plasmid-DNA. Plasmide sind kleine zusätzliche, ringförmige Bakterienchromosomen, mit denen man fremde Gene in Bakterien einschleusen kann. Zuvor hatte Herr Lorey bereits ein von Quallen stammendes Gen in die Bakterienzellen eingebaut, das sie rot leuchten ließ.

Anschließend präparierten wir die DNA-Einzelteile so, dass nur noch das übrig war, was wir haben wollten: das Gen für das rot leuchtende Protein auf den Plasmiden.

Das war ganz schön kompliziert, denn hierfür benötigt man eine ganze Reihe an Chemikalien. Und da der Vorgang auch etwas länger braucht, haben wir die Zwischenzeit genutzt, um zum Mittagessen zu gehen.

Danach ging es etwas verspätet weiter. Der nächste Schritt war das Einbauen der gewonnenen Plasmide in neue, noch lebendige Bakterien, um ihnen künftig auch das rote Leuchten zu ermöglichen. Diese hatte Herr Lorey extra für uns aus der Universität  Würzburg organisiert.

Dazu fügten wir noch einige Chemikalien in unseren DNA-Mix und versuchten, die ganze Flüssigkeit außen herum wieder loszuwerden. Das war gar nicht so einfach…

Doch am Ende haben es alle mit Hilfe der Lehrer geschafft.

Außerdem schnitten wir mit Hilfe von Enzymen das Gen für das rot leuchtende Protein aus den Plasmiden heraus. Um unseren Erfolg zu verdeutlichen, führten wir eine Gelelektrophorese für DNA-Bruchstücke durch. Dafür stellten wir erst ein Agarose-Gel her, durch dessen Gitter die kleinen Bruchstücke schneller und die großen langsamer durchkommen. So entsteht dann ein spezifisches Muster, mit dem man den einzelnen DNA-Bruchstücken die  Basenpaarlänge zuordnen kann.  Zwischen die DNA-Stückchen und das nun feste Gel kamen noch eine Puffer-Lösung, die dafür sorgte, dass der pH-Wert eingehalten wurde, und ein DNA-Farbstoff. Das Ganze haben wir uns dann noch unter UV-Licht anschauen dürfen.

Des Weiteren strichen wir unsere neu mutierten Bakterien auf Nährböden auf, welche wir ebenfalls selbst herstellen durften, und warten nun darauf, dass die Bakterien sich munter vermehren und Kolonien bilden, die dann hoffentlich alle rot leuchten.

Damit war unser Schülerexperiment in Würzburg dann auch beendet und wir fuhren  mit dem Zug und der S-Bahn wieder nach Hause. Unterwegs wurden noch der mitgebrachte Kuchen verzehrt und vielfältige Gespräche, unter anderem über Katzen, geführt. Nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir dann müde, aber mit neuem Wissen wieder in Aschaffenburg an und machten uns alle auf den Heimweg.

An dieser Stelle vielen Dank an Herrn Lorey und Herrn Stahl für den unglaublich interessant gestalteten Tag und die vielen Möglichkeiten, die Sie uns damit geboten haben! Schließlich ist so ein Projekt keine Selbstverständlichkeit und wird uns beim Schreiben unserer Seminararbeiten sicherlich viel weiterhelfen.

 

 

Aurelia Wissel für das W-Seminar Viren (Fachbereich Biologie)