Musikkurs des Dalberg- Gymnasiums performt beim „Musicircus“ in der Alten Oper Frankfurt

„Musiker und Nichtmusiker produzieren im öffentlichen Raum auf jede beliebige Art und Weise jede beliebige Art von Klang“. So lautet das Konzept des Stücks „Musicircus“ von John Cage, das am 15. September 2018 zur Eröffnung des Musikfests „Atmosphères“ in der Alten Oper Frankfurt aufgeführt wurde. Mit dabei war auch einer der Oberstufenkurse Musik unter der Leitung von Frau Steigerwald.

Wie dem Konzept zu entnehmen ist, versammelten sich die unterschiedlichen Musikgruppen, Künstler und Ensembles, um an diesem einmaligen Projekt teilzuhaben. Nach einer kurzen Einweisung in den Ablauf des Nachmittags fanden sich alle Teilnehmer auf dem Platz vor der Alten Oper ein, um gemeinsam das Stück zu beginnen. Titus Engel, Dirigent und Gesamtleiter der Veranstaltung, begann das Werk mit einem Gong. Was daraufhin geschah, war einmalig, faszinierend und zugleich ein wenig merkwürdig: Ungefähr zwanzig verschiedene Künstler- Formationen fingen auf einen Schlag an, die unterschiedlichsten Beiträge darzubieten. Streichensembles, Chöre, Solokünstler, Stepptänzerinnen und Zirkuseinlagen gaben ein buntes Gesamtbild für Auge und Ohr.

Nach einer viertelstündigen Einleitung begaben sich die Zuschauer und Künstler wieder in das Gebäude, wo das Spektakel noch eine Stunde weiterging. Das Motto war: „ jeder kann – keiner muss!“ So machten auch manche Gruppen Pausen, um den anderen Beiträgen Auge und Gehör zu schenken. Die vom Kurs des Dalberg-Gymnasiums selbst ausgesuchten bekannten Pop-Songs wurden von den Zuschauern und Teilnehmern begeistert aufgenommen und teilweise auch mitgesungen.

Als Abschluss und Höhepunkt zugleich versammelten sich alle im Großen Saal, um dem zeitgenössischen Werk „Atmosphères“ von György Ligeti zu lauschen. Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Leitung von Lawrence Foster, gerade eben noch im Publikum des Musicircus, verzauberte die Hörer und den nun verstummten Musicircus.

Dieses außergewöhnliche Stück gibt durch seine wolkenähnlichen Abschnitte verschiedener Destruktionen dem Zuhörer das Gefühl, in einer anderen Welt, womöglich in einer anderen Atmosphäre zu sein.

Kaum war der letzte Ton verklungen, begann ein letztes Mal das Musizieren nach dem Konzept von Cage und die Veranstaltung wurde mit einem gegenseitigen Applaus von allen Künstlern und Teilnehmern beendet.

Toll, aktiv an dieser großartigen Veranstaltung mit garantiert neuen ungewohnten Eindrücken von Klang und Musik mitgewirkt zu haben.

Treffend dazu die T-Shirt Aufschrift einer Teilnehmerin „Wer sich erinnert, war nicht dabei“.

Tobias Oberhäußer, Q12