Vom Kunstschaffen, Kunsthandel und der Kunstliebhaberei
Schüler der Kunstkurse der Q12 und der Q11 gewinnen Einblicke in den Kunstmarkt durch eine Frankfurter Galeristin und ein Aschaffenburger Künstlerpaar.
Dalberg-Gymnasiasten und der Handel mit der Kunst? Was sich anhört, wie eine neue Geschäftsidee für ein Jungunternehmen, ist weniger ein ökonomisches Theoriemodell, sondern vielmehr eine ganz praktische wie motivierende Erfahrung für die Schüler/-innen des Kunstkurses 2 der (mittlerweile verabschiedeten) Q12 sowie des aktuellen Kunstkurses 1 der Q11.
Vom Kunstschaffen, Kunsthandel und der KunstliebhabereiDie Abiturientinnen des Kunstkurses 2 (Q12) haben nicht nur vor einem Jahr die Erfahrung machen dürfen, gemeinsam mit dem geschätzten Bildhauer, Herrn Konrad Franz, an den Aschaffenburger Kulturtagen (2017) mit in Kooperation geschaffenen Arbeiten im Atelier des Künstlers teilzunehmen, sondern erhielten nun auch noch kurz vor Ihrer Entlassung nach bestandenem Abitur das Kaufangebot für eines ihrer dafür entstandenen Kunstwerke. Der „Bunte Vogel“, eine Gemeinschaftsarbeit der Schülerinnen Lorena Scholz und Tamara Zenk (u.a.) hat also seitdem nicht nur in einer einjährigen Dauerausstellung in unserer Schulmensa (in welcher sich übrigens noch zwei solcher raren „Vögel“ aus Holz nebst anderen Arbeiten befinden) beeindruckt, nein, er ist auch schon im Zuge der Kulturtage einer Aschaffenburger Komponistin ins Auge gefallen, welche das Stück „Der Vogel“ komponierte und Ende 2017 mit der Musikschule Alzenau und der Lebensgefährtin des Künstlers zur Erstaufführung brachte. Und so gipfelte diese sinnliche Ergänzung der Musen im privaten Ankauf des Werkes durch das Künstlerpaar, Konrad Franz und Monika Thiery für die Komponistin. Die Schülerinnen freuten sich sehr darüber und konnten so neben einem kleinen Obulus für ihr Abiturfest gleichsam die Erfahrung gewinnen, dass die eigene kreative Arbeit über die Grenzen des „Unterrichtsauftrags“ hinausstahlt und geschätzt wird. Am Dienstag, dem 26.06.2018, fand der „Kunsthandel“ unter der goldenen Sonne vor dem Atelier des Künstlers statt. (Siehe Bild 1!)
Nicht minder spannend waren die Einblicke, die uns Frau Heike Sterna, eine junge Galeristin der Galerie „Der Mixer Frankfurt“ (http://www.dermixerffm.eu) und Mutter eines Mitschülers des Kunstkurses 1 der Q11, heute (04.07.2018) gewährte: In einem sehr lebendigen wie lehrreichen Vortrag zum aktuellen Kunstmarkt, Kunstgeschehen, Handel mit Kunst und deren imaginären wie tatsächlichen Werten finanzieller und ideeller Art für Kunstliebhaber wurde den Oberstufenschüler/-innen ganz plastisch (u.a. durch mitgebrachte Ausstellungskataloge, eigene Ausstellungsstücke und Rankinglisten zu berühmten versteigerten Kunstwerken) vor Augen geführt, wie schmal der Grat zwischen dem Werk als Objekt (der Begierde, der Liebe zur Kunst) und seinem Warenwert (gewinnbringend für Galerie und Künstler selbst) ist. Darüberhinaus stellte die Galeristin (Bild 2) ihren Werdegang und ihre Arbeit mit den Künstlern also solche vor, verbunden mit der Einladung, sie in Frankfurt in der Galerie begrüßen zu dürfen. Diese würden wir sehr gerne in naher Zukunft annehmen.
Im Anschluss an die Kunststunde bot der Kunstkurs der Q11 in der zweiten Pause ein kostenfreies Klangerlebnis der besonderen Art (Bild 3), nämlich mit ihren (auch mit Unterstützung von Herrn Konrad Franz) selbst hergestellten „tierischen Instrumenten“ aus der Projektarbeit („Klangobjekte – Objektklänge“). Geld haben Sie dabei nicht verdient, aber jede Menge Applaus und Freude am Lebendigmachen von Kunst. It’s happened – so that’s a Happening!
A. Roßmann