Am „heißesten Ort des Kalten Krieges“

Exkursion der 10. Jahrgangsstufe zum Point Alpha

„Grenzerfahrungen – Geschichte hautnah erleben“. Unter diesem Motto präsentiert die Gedenkstätte Point Alpha in Geisa ihre Ausstellung. Und sie verspricht nicht zu viel. Am Wandertag fuhr die 10. Jahrganggstufe begleitet von ihren Geschichts- und Sozialkundelehrern in die Röhn, wo von 1949 bis 1990 die innerdeutsche Grenze verlief. Auf der Seite der BRD hatte die US-Army den Observation Point „Alpha“ eingerichtet, NATO und Warschauer Pakt standen sich hier gegenüber. Im Ernstfall hatte die NATO-Führung an dieser Stelle, der „Fulda Gap“, den Vorstoß sowjetischer Truppen in Richtung Frankfurt erwartet, washalb man Point Alpha auch als „heißesten Ort des Kalten Krieges“ bezeichnet hat. Heute ist es ein ruhiger Gedenkort inmitten idyllischer Natur. Während einer zweistündigen Führung wurde den Schülern Zeitgeschichte sehr lebendig präsentiert. Zunächst im „Haus auf der Grenze“, wo sich eine Dauerausstellung über die vierzigjährige Teilung Deutschlands befindet und auch Zeitzeugen in Filmen zu Wort kommen. Anschließend folgte ein Gang entlang der originalen Grenzanlagen sowie Grenzrekonstruktionen aus den 1960er bis 1980er Jahren. Man konnte einen kleinen Einblick des Lebensgefühls von Menschen in einem geteilten Land erhalten, was angesichts von Grenzmauern, die sich beispielsweise in Israel oder Zypern befinden und die Familien trennen, immer noch aktuell ist. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr die 10. Jahrgangsstufe nach diesem Streifzug durch vierzig Jahre deutsche Geschichte nach Fulda, wo nach einer Besichtigung des Doms der Nachmittag vor der Rückfahrt entspannt ausklang.

Dr. Martin Trageser