Sein oder Schein im TV
Am 10. Mai 2017 fuhren wir, der Wahlkurs „Unternehmen entdecken – Berufe hautnah erleben“, mit dem Zug nach Frankfurt zum Hessischen Rundfunk, um dort einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen.
Anfangs wurden wir zu den verschiedenen Gebäuden, der Geschichte und den vielen verschiedenen Berufen, die an diesem Ort ausgeführt werden, informiert.
Gleich fiel mir auf, dass dort eine ziemlich coole Atmosphäre herrschte. Die Leute vom Fernsehen und Radio sind doch irgendwie Menschen mit ganz besonderem Charme: Spontan und lustig, aber sehr organisiert. Das muntere Gewusel war sehr schön anzusehen. Dann führte uns eine Redakteurin durch einen Plenarsaal, der ursprünglich ein Gebäude für politische Zwecke sein sollte und anschließend zu einem ersten kleinen Studio, in dem uns gezeigt wurde, wie zum Beispiel das Wetter in den Nachrichten moderiert wird. Man schaut auf eine Art Monitor, steht aber eigentlich nur vor einer blauen oder grünen Wand (dabei muss auch die Kleidung sorgfältig ausgewählt sein damit kein Flimmern entsteht oder man das Wetter auf dem Körper trägt – was doch vielleicht auch ganz stylisch wäre 😉
Mit einer Wischbewegung zeigt man dann auf die verschiedenen Orte, weil man sie sonst nicht genau treffen würde, da die Karte ja nur virtuell vorhanden ist. Es ist fast ein klitzekleines bisschen enttäuschend, dass das einzige, was auch tatsächlich im Studio der Hessenschau vorhanden ist, dieses schöne Pult ist, was allerdings so modern aussieht, dass es in einem Sciencefictionfilm gut vorstellbar wäre. Der Rest, also Parkett, Hintergrund etc. sind alles nur Schein und auch der Raum an sich ist um einiges kleiner als er im Fernsehen wirkt.
Danach durften wir noch bei einer Ton-Aufzeichnung beim hr3 zuhören. Wir konnten eine Person sprechen sehen, die man sonst nur so als wohlbekannte Stimme aus dem Radio im Hinterkopf hat. Das fand ich persönlich am besten. Jede Sekunde muss genau geplant werden, was bei Liveinterviews bestimmt nicht leicht zu managen ist. Während der Songs sitzen die Moderatoren keinesfalls nur rum, sondern zeichnen gleich schon wieder neue Aufnahmen auf. Sie sind immer auf Achse, was an dem Job sicher auch sehr stressig ist.
Später waren wir noch in einem anderen Studio, in dem gerade ganz viele Kräuter im Hintergrund für eine Sendung arrangiert wurden. An der Decke waren unglaublich viele Scheinwerfer angebracht (mindestens 200) und eine normale Kamera dort kostet um die 250000€.
Zu guter Letzt haben wir noch die Möglichkeit geboten bekommen, bei der Aufzeichnung des Hessenquiz in den Zuschauerreihen dabei zu sein und mal zu sehen, wie so eine Sendung eigentlich gedreht wird.
Auch da zeigte sich, dass etwas getrickst wurde und der Ablauf nicht so unnatürlich makellos ist, wie man es am Ende beim Fernsehschauen zu sehen bekommt. Mal wurden ein paar Szenen nachgedreht, weil sie entweder zu kurz geworden waren, ein kleiner Versprecher drin war oder es ein Tonproblem gab.
Trotzdem finde ich die Radio- und Fernsehwelt sehr faszinierend – der Ausflug hat großen Spaß gemacht und war zusätzlich sehr informativ.
Jodi Jost 9b