Fulminantes Frühjahrskonzert in der Stadthalle
14. April 2024
Nach unserem Jubiläumskonzert 20 Jahre Stadthallenkonzert im vergangenen Jahr bildete auch das Konzert am 14. März 2024 vor ausverkauftem Haus mit über 1000 Besuchern und mehr als 250 Mitwirkenden einen Höhepunkt des musischen Lebens an unserer Schule. In diesem Jahr besonders erfreulich, dass bei allen Beiträgen „gemeinsam“ musiziert wurde. Neben den quasi „fest“ installierten acht Ensembles wurden auch neue Formationen zusammengestellt. Zwei Kammerorchester, ein Schlagzeug- sowie ein Gitarrenensemble. In diesem Jahr stand das Konzert u.a. unter dem Motto „Musik aus der Neuen Welt“. Und so zog sich ein roter Faden durch das Programm mit durchweg hochqualitativen Beiträgen.
Vivaldis Concerto in h bildetet in Kammerbesetzung mit vier virtuosen Violinen der Auftakt, wonach der Unterstufenchor sehnsuchtsvoll mit „Farewell and Adieu“ und mit sehr elegantem Klavierspiel von Reinhard Dyroff uns bis nach Kuba entführte. Beide Bigbands begeisterten mit Klassikern wie „Oye como va“ oder „Spain“ von Chick Corea und zeigten die musikalische Bandbreite einer Band vom jiddischen Klezmer Lied „Bei mir bist Du Schön“ mit drei Sängerinnen der Q 12 über Jazz Klassiker bis zum Funk in „Welcome tot he Jungle“. Selbst die Comedian Harmonists passten durch ihre Stippvisite in New York in das Konzertmotto, hier mit dem Klassiker „Ein Freund, ein guter“ Freund“ vorgetragen vom Vokalensemble. Hinter der Bühne wurden von den Schüler*innen schon Wetten geschlossen was länger dauert: ein Sinfonieorchester mitten im Konzert aufzubauen (2. Konzertteil) oder einen Chor von fast 100 Sänger*innen aufmarschieren zu lassen. Gewonnen haben natürlich beide, auch wenn es beim Orchester länger gedauert hat. Hieran sieht man, welch großen Zuspruch unsere Ensembles nach den Jahren der Pandemie wiedergefunden haben und worunter leider immer noch viele Schulen in Bayern leiden. Mit feinsten Nuancen musizierte der große Chor unter Leitung von Christoph Bayer vier sehr abwechslungsreiche Lieder, geschickt arrangiert von Olive Gies und vom „Schlaraffenland“ ging es direkt zur Konzertpause im Foyer.
Sowohl quantitativ, als auch qualitativ sehr gut disponiert startete nach der Pause der große Streichernachwuchs mit Holzbläsern unter Leitung von Barbara Steigerwald, u.a. mit dem Klassiker „Tico Tico“. Klangschön kubanisch erinnerte auch das Gitarrenensemble mit Naomi Mausuoka-Gärtner an die legendären und vom Regisseur Wim Wenders in den 2000er Jahre fast schon reanimierten Zeiten des Buena Vista Social Clubs mit dem Hit „Chan-Chan“. Wer hier sich in die Ferne geträumt hat wurde vom Percussion Ensemble unter Sebastian Michaeli Einstudierung und dem von ihm selbst komponierten „Momentum No. 1“ wieder schlaghaft zurückgeholt und durch absolut präzises und wohlabgestimmtes Spiel begeistert. Gleiches gilt für das Saxophonensemble unter Leitung von Marcus Rüdel, erfrischend, wie im „Samba für Elise“ der Beethoven Klassik auch mal in neuem Gewand erscheinen kann. Das große Orchester nutze für die Filmmusik zu „Fluch der Karibik“ gleich zu Beginn den „Dolby Surround“ Effekt, indem die düstere Piratenmelodie vom großen Chor im Saal intoniert wurde, bevor die schmissigen Rhythmen von Hans Zimmer sich abwechselten. Abschließen wurde der „Danzon Nr. 2“ des Mexikaners A. Marquez, bereits bei Klasse Klassik in der Isar-Philharmonie mit dem Münchner Rundfunkorchester musiziert, nochmals aufgegriffen. Ohne die BR Musiker natürlich wieder eine neue Herausforderung, welche aber alle Musiker*innen mit Bravour meisterten und somit das Konzerthighlight mit Standing Ovations abrundeten.
Florian Richter