Großartiger Bundessieg im 68. Europäischen Wettbewerb 2021

19. Juni 2021

Digital EU – and YOU?! – Alles geht digital, alles im spontanen Wechsel zwischen Präsenzunterricht unter strengen Hygienemaßnahmen und digitalem Distanzunterricht. „Aber wo bleibst du – in der digitalisierten EU?“, könnte das diesjährige Wettbewerbsmotto da fragen. Oder: Wie sehr haben sich diese neuen Lern- und Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen verändert?
Die Teilnahme am Europäischen Wettbewerb blieb da sicher ein konstanter Motor für Kreativität und Produktivität, durch die die Lernenden uns ihre Welt auf das Geschehen ganz unmittelbar aufzeigen und ihre Antworten auf die gestellten Wettbewerbsthemen (Module) fanden. So setzten sich sowohl jüngere als auch ältere Schüler*innen des Dalberg-Gymnasiums gleich in mehreren Jahrgängen und Fächern (Kl. 6 in D + Ku, Kl. 7 in Ku, Kl. 11+12 in Ku) mit Themen zu gemeinsamen Werten auseinander, wie der Vermittlung europäischer Kunst- und Kultur, zu Digitalisierungstrends (Smart City – Smart Village), zu Nachhaltigkeitskonzepten in Umgang und Ausbau der Digitalisierung Europas (Ökobilanz eines Klicks) oder mit den Auswirkungen von Fake News (Münchhausens neue Kleider) und der Bedeutung des Schreibens und Lesens (Schreiben und Lesen – früher, heute, morgen).
Dass die Ergebnisse unserer Kreativ-Schaffenden dabei nicht nur spannende Antworten boten, sondern darüber hinaus auch durch hohe gestalterische Qualität erneut erfolgreich waren, erfreut uns besonders — v.a. in einem Jahr, in dem das gemeinsame künstlerische Arbeiten so ganz anders war.
Aufs Herzlichste gratulieren wir zum großartigen Bundessieg der Schülerin Maya Lilith Krämer (Q11), welche mit der intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit Künstler*innen, deren Werken und mit der Tradition des „Künstler-Cafés“ als Bildmotiv in einem großformatigen Gemälde in Acrylmalerei beeindrucken konnte.

Außerdem gratulieren wir Nina Lamsbach, 6d, und Niusha Moghaddam-Alvandi, 7e, zum bayerischen Landespreis. Wir bedanken uns herzlich bei allen Schüler*innen für ihre engagierte Mitarbeit bei den weiteren Themen.

Das gilt zum Beispiel besonders für die Klasse 7e, die zum Modul „Fake News“ auf hohem Niveau in die vielfältigen Möglichkeiten der Collagetechnik eingetaucht ist, mit dem Ausgangsmaterial der Printmedien. Ausgehend von je einer Tageszeitungsseite wurden mitunter im wörtlichen Sinn die selbst erdachten Fake News aufgedeckt, indem die reißerischen neuen Headlines entsprechend ihres wahren Inhalts ironisch, überspitzt, bis hin zu surreal und absurd in Farbe ins Motiv auf die Seite gesetzt wurden. Die Auseinandersetzung sowohl inhaltlich zum Bereich der Manipulation, als auch gestalterisch mit der Auswahl und anspruchsvollen neuen Kombination des Bildmaterials war zu jeder Zeit höchst spannend. Ganz besonders freut es uns auch, dass die jungen Teilnehmerinnen (hier sind es „nur“ junge Damen) ihre Arbeiten im Distanzunterricht so reflektiert, motiviert und zuverlässig mit Unterstützung fertig gestellt haben.

Mit dem Modul „Münchhausens neue Kleider“ beschäftigte sich auch die Klasse 6d im Rahmen des Deutschunterrichts. Eingebettet waren die Arbeiten für den Europäischen Wettbewerb in eine Unterrichtssequenz, in der sich die Klasse zunächst mit verschiedenen Schelmen- und Lügengeschichten auseinandersetzte, von Geschichten um Baron Münchhausen und Till Eulenspiegel bis hin zum aktuellen Kinder- und Jugendbuch von Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling „Der Ickabog“. Verschiedene Bauprinzipien, wie sich widersprechende Aussagen, Steigerungen, Übertreibungen und klare Falschaussagen bei gleichzeitiger Beteuerung der Wahrheit des Gesagten oder wörtlich genommene Redewendungen, wurden dann aufgenommen, um verschiedene eigene Texte zu verfassen. Teilweise entstanden aus einzelnen von den Schüler*innen geschriebenen Strophen und „Lügenstufen“ gemeinsame Gedichte und Lügengeschichten. Schließlich beschäftigte sich die Klasse noch mit dem Thema „Fake News“ und lernte, wie solche Falschnachrichten zur Manipulation eingesetzt werden und wie man Fake News erkennen kann. Für den Europäischen Wettbewerb entstanden schließlich die unterschiedlichsten Geschichten, in denen die Aufgabenstellung „Nimm uns mit in die Welt der Manipulation und binde uns einen Bären auf“ umgesetzt wurden. Zum Beispiel wird ein „chinesischer“ Virus bekämpft, Cristiano Ronaldo spielt ohne Schuhe Fußball und Donald Trump wird Präsident auf dem Mars. Dabei waren die Schüler*innen sehr kreativ und Nin Lamsbach wurde sogar mit dem Landespreis belohnt. Auf jeden Fall konnten sich die Schüler*innen schon über die gemeinsam erstellte Sammlung von Lügen- und Schelmengeschichten freuen, die die Ergebnisse der Unterrichtssequenz zusammenfasst und jeder Schüler*in als Datei zugänglich gemacht wurde.

Die Klassen 6a und 6d dachten sich Ideen für Schrift und Kommunikation in der Zukunft aus. Nach einer gemeinsamen Erarbeitungsphase im Kunstunterricht entwickelten die Schüler*innen das Projekt im Distanzunterricht selbständig oder gemeinsam in einer Gruppe weiter.
Die Schüler*innen erarbeiteten innovative und kreative Konzepte, welche die Kommunikation in der Zukunft einfach, schnell und über weite Distanzen ermöglichen soll. Sie stellten weitere Kriterien auf und machten ihre Zukunftsschriften klimafreundlich, nachhaltig, sprachübergreifend, vor Hackern sicher verschlüsselt und barrierefrei. Auch die Vermittlung von Gefühlen war den Erfinder*innen ein wichtiges Anliegen, um komplexe Kommunikation zu ermöglichen. Es gilt, das Kommunizieren und die gemeinsamen europäischen Werte zu fördern, denn Verständigung ist ein wertvoller Schlüssel in der Zusammenarbeit aller Menschen in Europa. Es entstanden Projekte zu digitalen Armbändern, UV-Boards, Hologrammen und Stiften, die in der Luft schreiben können. Aber auch ausschließlich akustische Kommunikationskonzepte wurden entwickelt: Gedanken, die sich in unsichtbare Blasen verwandeln und so Hackern entgehen, Mitteilungen, die als Tropfen in Lichtgeschwindigkeit transportiert werden oder – inspiriert von der Europahymne – die Musik als Sprache, die alle Menschen miteinander verbindet.

Wir danken allen engagierten Beteiligten, die sich mit gleichbleibender Begeisterungsfähigkeit in diesem besonderen Jahrgang so kreativ eingebracht und zum Erfolg beigetragen haben!

Anja Roßmann, Susanne Tschiers, Carolin Kühlmann und Franz-Josef Pfeifer