Besuch auf der Frankfurter Buchmesse

11. Oktober 2018

Am 11.10.2018 besuchten wir die Frankfurter Buchmesse mit unserem Grundkurs Q11_4. Bei der Ankunft auf dem riesigen Messegelände war ich zunächst beeindruckt von der Anlage und davon, dass man so viele verschiedene Eindrücke, literarischer und kultureller Art, direkt nebeneinander finden konnte.

Wir erkundeten die Hallen, wo ich neben unzähligen interessanten Büchern auch viele Kinderbücher entdeckte, die ich noch von früher kannte. Diese Bücher zu sehen oder in deren Fortsetzungen hier und da hinein zu schmökern und dabei in Erinnerungen zu schwelgen, war sehr schön. Mittlerweile gibt es sogar Kinderbücher mit duftenden Seiten! Aber mein Highlight im Besonderen war die Buchreihe Skulduggery Pleasant von Derek Landy, deren neuester Band eigentlich erst Anfang November auf dem Markt erhältlich ist. Dennoch konnte man diesen schon vorab anlesen, was mich wirklich sehr gefreut hat, da dies eine meiner absoluten Lieblingsbuchreihen ist.

Wir wurden überwältigt von so vielen Impressionen: überall Bücher, dazwischen Werbegeschenke wie Kugelschreiber, dazu Leseauszüge, … So mussten wir uns nach einiger Zeit bei einer kleinen Mittagspause vom ganzen Schauen und Staunen ausruhen. Gerade hatten wir noch mit vollem Mund über die ergatterte kostenlose Zeitung geredet, da kamen wir auf das Thema „Georgien“ zu sprechen: Dieses Land war dieses Jahr Gastland der 70. Frankfurter Buchmesse. Georgien? Klar, das hat man schon mal gehört. Aber wo liegt Georgien denn eigentlich? Uns war es aber zu blöd, den Stand von Diercke aufzusuchen und in einem ihrer Atlanten nachzuschauen. Gut, dass wir im digitalen Zeitalter leben und wir alles dank Internet mit unseren Smartphones nachschauen können. Keine halbe Minute später waren wir also schlauer: Georgien liegt irgendwo zwischen Europa und Asien, angrenzend an die Türkei und Russland. Was man nicht alles noch lernen kann! Das digaitale Zeitalter hat übrigens auch auf der Buchmesse einzug gehalten. So konnte man interaktive Roboter bestaunen und in 3D-Welten eintauchen. Neben der Veröffentlichung von Texten auf E-Readern ging es zum Bespiel auch um die Präsentation von Verlagen und Autoren im Internet und den sozialen Medien.

Auf der „Agora“ fanden wir einen Bücher-Bus, einen zum Lesesofa hergerichteten Bulli-Oldtimer, der unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Sehr faszinierend fand ich auch die Konstruktion des weißen Lesepavillons, der nur aus Holz und Plane bestand und durch seinen zeltähnlichen Aufbau aus drei Viertelkugeln eine geborgene Atmosphäre erzeugte. Daneben stand das Lesezelt, das zum Zuhören und Teetrinken einlud. Bei einem der vielen Essensstände auf der Agora in der Mitte des Geländes konnte man sich für den weiteren Besuch stärken.

In den Hallen gab es sehr interessante Stände über Politik und Aktuelles zu entdecken. Zum Beispiel habe ich mich sehr über den Stand von „Der Partei“ gefreut oder in Halle 4 einem Vortrag über die Pressefreiheit gelauscht. Mir hat auch besonders gut das Gespräch über den inhaftierten türkischen Journalisten Ahmet Altan gefallen, der mit „Ich werde die Welt nicht mehr sehen“ „Texte aus dem Gefängnis“ heraus veröffentlichte. Seine Worte seien nicht gefangen, sondern frei durch die Menschen, die sie lesen. Auch der Stand der Bundesregierung hat mich sehr überrascht, damit habe ich nicht gerechnet.

Viele Autoren stellten ihre neuen Werke vor. Wir konnten zum Beispiel hören, wie Inger-Maria Mahlke über ihr Buch „Archipel“ sprach, das mit dem Deutschen Buchpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Jonas Jonasson plauderte auf dem „Blauen Sofa“ über den zweiten Band um den kauzigen Greis, der sich nichts gefallen lässt, auch nicht von Donald Trump: „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“. Jenny Erpenbeck versammelt in „Kein Roman“ neben bisher nicht publizierten autobiografischen Texten verschiedenste Beiträge und Reden zu Literatur, Kunst, Musik und Politik. Und Maryam Madjidi verarbeitete in ihrem Debütroman „Du springst, ich falle“ ihre Kindheit zwischen Teheran und Paris, zwischen zwei konträren Kulturen. Eines meiner persönlichen Highlights war  der Vortrag über das Buch „Mit 50 Euro um die Welt“. Der gut aussehende, charismatische und inspirierende Autor hat einem beim Erzählen von seinen Erlebnissen regelrecht in seinen Bann gezogen und große Lust aufs Reisen erzeugt. Das Interview mit Christopher Schacht hat mir sehr gut gefallen, da ich es interessant finde, dass er nicht nur wegen der Landschaft der Länder gereist ist, sondern um die Menschen und dabei auch sich selbst besser kennenzulernen. Es war spannend zu hören, wie man mit so wenig Geld um die Runden kommt und gleichzeitig so viele verschiedene Länder bereisen kann. Seiner Meinung nach brachte ihn gerade seine geringen finanziellen Mittel in den Kontakt mit Menschen aus aller Welt.

Viele dieser Gespräche wurden für das Radio oder Fernsehen aufgezeichnet und werden dort ausgestrahlt werden. Auf der ARD-Bühne ging es aber auch um die Umsetzung von Volker Kutschers Bestseller „Der nasse Fisch“ durch die Fernsehserie „Babylon Berlin“. Neben den Vorträgen der Autoren auf mehr oder weniger großen Bühnen sah man die Schriftsteller aber immer wieder in persönlichen Gesprächen mit Buchhändlern und Fans, zum Beispiel Federica de Cesco, und bei Signierstunden.

Sehr ansprechend fand ich die Halle, in der man auch Souvenirs kaufen und Dinge selbst ausprobieren konnte. Bei einem der Stände fand ich eine Postkarte, auf welcher ein Spruch Goethes steht, der mir sehr gut gefallen hat: „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ Einen Stand fand ich toll, da wir uns dort Lesezeichen mit einem Foto von uns gestalten konnten.

Ich fand die Gestaltung auf der Buchmesse sehr schön. Es war alles aufwändig dekoriert und geschmückt, sodass man Lust hatte, sich umzuschauen und aufmerksam auf verschiedene Stände wurde.

Bei all diesen Eindrücken wäre ich auch gerne noch etwas länger geblieben, denn ich glaube, dass wir bei der Größe der Messe nur einen Bruchteil entdeckt haben. Ich bereue es, das Jahr davor nicht dort gewesen zu sein, aber bin mir ziemlich sicher, dass die Buchmesse in Frankfurt die weiteren Jahre in meinem Terminkalender Platz finden wird.

Lars, Johannes, Sonja, Lukas, Laura, Ece, Felicia, Benjamin, Sonja, Lola, Janina, Amelie, Jana