„Es darf nie wieder passieren“ – Neuntklässler in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten alle 9. Klassen des Dalberg-Gymnasiums am 22.02.2018 die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Schon beim Aussteigen aus den Bussen nahmen wir die bedrückende Stimmung wahr, die von diesem ehemaligen Arbeitslager ausgeht, das für den Abbau von Steinen aus dem naheliegenden Steinbruch verantwortlich war. Der Besucherdienst hatte fünf Gästeführer organisiert, die uns bei eisiger Kälter das Gelände zeigten und uns viele interessante und vor allem erschreckende Dinge erzählten. Uns berührte besonders die Geschichte zwei junger Menschen, die aufgrund ihrer Liebe verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager geschickt wurden, sich jedoch nach dem Krieg wiedertrafen und glücklich wurden. Dass nicht alle Schicksale so positiv endeten, wurde uns durch weitere Erzählungen während unseres Rundgangs deutlich.

So berichtete der Gästeführer von einem Arzt, der auf der Krankenstation des Konzentrationslagers arbeitete. Obwohl ihm seine Approbation aufgrund einer manischen Depression und einer Alkoholabhängigkeit entzogen worden war, durfte er im Konzentrationslager Kranke behandeln. Er führte völlig unnötige Operationen durch, bei denen viele Häftlinge starben. Laut Aussagen ehemaliger Häftlinge seien diese Operationen „lediglich so zum Spaß“ erfolgt.
Einen Eindruck von dem grausamen Alltag im Konzentrationslager bekamen wir, als der Mitarbeiter der Gedenkstätte von den Hinrichtungen erzählte. Daran erinnert bis heute eine Wand, an der circa 1.500 Menschen hingerichtet wurden. Unsere Führung ging dann weiter in die ehemalige Wäscherei, wo heute das Museum untergebracht ist. Dort bekamen wir durch viele Ausstellungsstücke einen erschütternden Einblick in die damalige Zeit.
Als Letztes besuchten wir das sogenannte „Tal des Todes“. Dort steht eine Kapelle zum Gedenken an alle Opfer des KZ Flossenbürg. Im Tal befinden sich das Krematorium und viele Erinnerungen an die Toten.
Um uns das (Über-)Leben im Konzentrationslager vorstellen zu können, schauten wir uns zum Schluss noch einen Film mit bewegenden Zeitzeugenberichten an. Insgesamt hat uns diese Exkursion einmal mehr verdeutlicht, wie unfassbar schrecklich dieses Kapitel der deutschen Geschichte ist und dass so etwas nie wieder passieren darf.

Friederike Orschler, 9c