Französisch auf Rädern – das FranceMobil macht Halt am Karl-Theodor-v. Dalberg-Gymnasium

Mit großen Augen folgen die Schüler der 7d und 7e am Morgen des 7. Februar 2018 der jungen Französin Karen Defour, die mehrfach „Je m’appelle Karen“ wiederholt und dabei auf sich selbst zeigt. Als sie auf die Schüler deutet und „Et toi?“ fragt, antworten diese wie selbstverständlich mit „Je m’appelle Laura/Lukas“. Die FranceMobil-Lektorin zieht die Schüler mit ihrer fröhlichen und charmanten Art direkt in ihren Bann.

„La guitare, le zoo, la balle,…“ hört man die Siebtklässler lautstark im Chor sprechen. Mit ihrer lebhaften Darstellung entlockt Karen den Schülern ein französisches Wort nach dem anderen. Dank der Transparenz der bildhaft präsentierten Wörter sowie dem pädagogischen Geschick der Französin folgen die Sprachneulinge problemlos und scheinbar unbewusst der Konversation in ausschließlich französischer Sprache.

Macaron, Baguette und Croissant sind in der außergewöhnlichen Unterrichtsstunde nicht nur französische Spezialitäten, sondern die Namen der drei Schülergruppen, die im Musikquiz nun französische Wörter um die Wette raushören. Als der französische Schlager „Je joue de la musique“ ertönt, stürzen sich drei Schüler auf die Bilderkarte mit den Notensymbolen und zeigen vollen Einsatz. Spätestens als sich eine Schülerin bei der Punktevergabe beschwert: „Ich bin kein Macaron, ich bin ein Croissant“ ist klar, dass die Schüler zu 100% dabei sind.

Mit viel guter Laune und Spaß am Spiel führt die Kulturvermittlerin die Schüler durch die 45-minütige Erstbegegnung mit der französischen Sprache. Als die junge Französin am Ende der Stunde zum ersten Mal auf Deutsch fragt, welche Farben die französische und die deutsche Flagge enthalten, antworten die Siebtklässler wie selbstverständlich mit „bleu, blanc, rouge“ und „noir, rouge, jaune“. So schnell geschehen die ersten Schritte in der melodischen Fremdsprache unseres Nachbarlandes. Mit freudestrahlenden Augen bedanken sich die Schüler mit „merci“ und sagen Karen „Au revoir“.

Auch die Französischklassen 9de sowie 10cde kommen in den Genuss der dynamischen FranceMobil-Lektorin. Zunächst erfahren sie auf spielerische Art und Weise, wie viel sie schon über Frankreich, die Frankophonie und die französische Sprache wissen. Mit „Alors on danse“ motiviert Karen Defour als Botschafterin der französischen Sprache und Kultur auch hier die Schüler zur freudigen Teilnahme und vermittelt ihnen ein zeitgemäßes Frankreichbild.

Im zweiten Teil dürfen die Französischlerner zum einen persönliche Fragen an die junge Französin stellen, zum anderen informiert sie selbst über Möglichkeiten des Austausches. Karen begeisterte sich während einer dreiwöchigen Jugendreise der Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (GüZ) am Bodensee in einer Gruppe deutscher und französischer Jugendlicher für Deutschland und die deutsche Sprache. Sie schwärmt von der Gruppendynamik der deutsch-französischen Jugendgruppe, den spannenden Aktivitäten und der Immersion in die deutsche Sprache.  Die französischen Standorte befinden sich u.a. in der Bretagne sowie im Baskenland – sicher zwei der schönsten Regionen Frankreichs. Für die zukünftigen Zehntklässler empfiehlt sich insbesondere der dreimonatige Austausch des Brigitte-Sauzay-Programms. Dieses wird von einem der Hauptorganisatoren des FranceMobils, dem Deutsch-Französischen-Jugendwerk (DFJW), getragen.

FranceMobil ist ein wichtiger Baustein für die deutsch-französische Freundschaft und wurde dafür mit dem Adenauer-de-Gaulle-Preis ausgezeichnet. Bereits seit 2002 touren 12 junge Franzosen mit ihren Renault Kangoos durch Deutschland und begeistern Schüler wie Lehrer. Hinter dem Konzept stehen weiterhin die Partner Institut Francais, die Robert-Bosch-Stiftung sowie der Ernst Klett Verlag.

Wir danken Karen Defour von Herzen, dass sie von Erlangen, dem Sitz des Deutsch-Französischen Instituts in Nordbayern, nach Aschaffenburg angereist ist und mit dem FranceMobil Station am Karl-Theodor-v.Dalberg-Gymnasium gemacht hat. Sie hat nicht nur französisches Flair in den Klassen verbreitet, sondern auch einen deutsch-französischen Austausch[1] angeleitet, der nachhaltig für Begeisterung gesorgt hat.

Merci beaucoup! (Wir sehen uns im Französischunterricht, liebe zukünftige Achtklässler. J)

 

Stephanie Eckert, Sabine Thibaud

[1] zwischen ihr und den Schülern