Die Juniorbotschafter des Dalberg-Gymasiums beim Lernort Staatsregierung in Brüssel
Brüssel empfing die Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter des Europäischen Parlaments vom Aschaffenburger Dalberg-Gymnasium von seiner besten Seite. Zwar war es kalt, doch überall funkelte noch die Weihnachtsbeleuchtung. Drei Tage verbrachten die 23 Schülerinnen und Schüler sowie ihre beiden Begleitlehrkräfte in der inoffiziellen „Hauptstadt Europas“. Die Europäische Union war das große Thema des Besuchs, der von der Landeszentrale für Politische Bildung in Bayern organisiert wurde. Bei einer dreistündigen Stadtführung erfuhren die Teilnehmer viel über die Besonderheiten der Belgier und der Stadt Brüssel. Sie kamen vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten: dem Grand Place, dem Kunstberg, dem Manneken Pis, aber auch an vielen Frittenbuden, Waffelständen und Pralinengeschäften. Nach der Stadtführung, die stellenweise von einem Generalstreik behindert wurde, stand der Besuch der Kommission an. Die Mittagszeit verbrachte die Gruppe in der Ständigen Vertretung Bayerns in Brüssel, einem wunderschön restauriertem Gebäude in bester Lage gegenüber dem Parlament. Nach zwei Vorträgen, in denen es um die Institutionen der EU und ihr Zusammenwirken bei der Gesetzgebung ging, war es an der Zeit für mehr Aktivität. Im Parlamentarium der EU fand ein zweistündiges Planspiel statt. Nun konnten die Schülerinnen und Schüler das zuvor Gelernte praktisch anwenden. Sie schlüpften nämlich in die Rolle von Abgeordneten und mussten zwei Gesetze verabschieden. Zunächst bekamen sie Informationen zu den Gesetzen, dann musste sie versuchen, Kompromisse auszuhandeln. Immer wieder wurde der Prozess der Gesetzgebung von unerwarteten Ereignissen oder Pressekonferenzen unterbrochen, bevor es am Ende tatsächlich gelang, beide Gesetze zu verabschieden. Letzter Programmpunkt war ein Besuch des Europäischen Parlaments. Nach einem erneuten Vortrag, konnten die Schülerinnen und Schüler in den Plenarsaal gehen. Sicherlich ein Höhepunkt des Besuches. Nach drei Tagen mit vielen Informationen, Erlebnissen und neuen Erfahrungen kehrten alle Teilnehmer mit der Erkenntnis nach Aschaffenburg zurück, dass die EU zwar ein kompliziertes politisches System sui generis ist, jedoch trotz aller Kritik und Problemen für Demokratie, Zusammenarbeit und letzten Endes Frieden in Europa sorgt sowie unser aller Leben auf vielfältige Art und Weise prägt und bereichert.
Iris Mohadjer und Dr. Martin Trageser
Seniorbotschafter für das Europäische Parlament