Am Freitag, dem 12. Juli, fand in der bis auf den letzten Platz gefüllten Turnhalle des Dalberg-Gymnasiums die erste gemeinsame Aufführung des Unterstufentheaters und des Wahlfachs Bewegungskünste zum Thema „Zeitreise“ statt.

Wer Ideen für eine Zeitreise sucht, der wird im Geschichtsbuch der 6. und 7. Klasse viele Anregungen finden: steinzeitliche Jagdwerkzeuge, in Höhlenzeichnungen verewigte Mammuts, das altägyptische Totengericht, griechisches Theater, Sklaven, Bettler und Gladiatoren im alten Rom oder die verzweifelte Bevölkerung Venedigs zur Zeit der Pest.

Die Schülerinnen und Schüler der Theatergruppe Unterstufe (Leitung Johannes Lorentzen) haben ausgehend von bildlichen Quellen und Rekonstruktionszeichnungen Szenen über die Vergangenheit improvisiert und daraus eine Zeitreise entstehen lassen. Längst nicht alle Szenen flossen am Ende in die Aufführung mit ein. Dafür spielt die Gruppe oftmals mit Zeitsprüngen, Anachronismen oder Vorstellungen „vom Ende der Zeiten“.

Nach der Pause mit Popcorn und Getränken begannen die Bewegungskünstler ihre Zeitreise in der Gegenwart mit dem Lied „Feuerwerk“ von Wincent Weiss aus dem Jahr 2017, zu dem Charlotte und Tiffany auf der Laufkugel ihre Gleichgewichtsfähigkeiten unter Beweis stellten. Dann wurden die Zuschauer entführt bis zurück in die Anfänge unserer modernen Pop- und Rockmusik. Die „Great Balls Of Fire“ von Jerry Lee Lewis aus dem Jahre 1957 wurden zu Diabolos, die herumgewirbelt wurden. Bei „Surfin‘ USA“ (1963) surfte Lena auf ihrem Board Noa. Zu „Bicycle Race“ (1978) zeigten Einradfahrer, dass sie nicht nur laut klingeln, sondern auch vorwärts und rückwärts in Formationen und über Hindernisse fahren konnten. Zu „In The Air Tonight“ (1981) hingen Akrobatikerinnen in Vertikaltücher gewickelt von der Decke. Bei „99 Luftballons“ (1983) ließen die über 65 Bewegungskünsterinnen nicht nur Luftballons, sondern später auch Tücher, Bälle und Keulen fliegen. Auch „Dancing On The Ceiling“ (1986) wurde am Luftring wörtlich genommen. Bei „Mein Fahrrad“ (1991) von „Die Prinzen“ wurde gezeigt, dass man auch auf einem Hocheinrad fahren kann. Zu „Wannabe“ (1996) von den Spice Girls zeigten die Mädchen waghalsige Akrobatik am Trapez. Mit „SexyBack“ (2006) und „The Sun Is Rising“ (2012) ging es dann wieder zurück in die Gegenwart. In mehreren Nummern, die hier nicht alle einzeln aufgezählt werden, zeigten die Bewegungskünstlerinnen ihr hervorragendes turnerisches Können: freie Räder, Flic Flacs, Überschläge und Salti. Am Schluss standen dann noch einmal alle auf der Bühne. Zu „The Greatest Show (2017) wurde auf beeindruckende Weise synchron Partnerakrobatik und danach vielfältige Pyramiden gezeigt. Zum Schluss bildeten immer 12 SchülerInnen gemeinsam eine Pyramide: ein gelungenes Abschlussbild! Wir waren wieder im Hier und Jetzt bei unserem Publikum angekommen.

Der Schlussapplaus wollte nicht enden und auch während der Show waren die Zuschauer richtig mitgegangen, sie klatschten im Takt und sangen die bekannten Lieder mit. Die Vorstellung war ein voller Erfolg!

Am Morgen zuvor hatten die Theatergruppe und die Bewegungskünstler bei den beiden Generalproben ihren Klassenkameraden aus der Unterstufe ihr Können zeigen dürfen. Am Schulfest traten die Bewegungskünstler noch einmal mit einer etwas „abgespeckten“ Version und einer dezimierten Gruppe auf.

Wir freuen uns auf die erneute gemeinsame Vorstellung von Schauspiel und Bewegungskünste im nächsten Schuljahr, dann aber im Stadttheater Aschaffenburg.

PfF