Frankreichaustausch mit Nancy

Was machen zwei weinende Französinnen in unserer Aula ? Antwort: Sie wollen nicht wieder nach Hause, zurück nach Nancy, weil sie sich so gut mit ihren deutschen Austauschpartnerinnen verstanden haben.

Aber von Anfang an: Am 19. März startete eine Gruppe von 30 Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern mit ihren zwei Französischlehrern Herr Sommer und Frau Tausch am Aschaffenburger Bahnhof, um nach Nancy zu fahren. Nach zweimal Umsteigen und einem ersten Spaziergang durch die wunderschöne Stadt in der Lorraine kamen wir am Schulzentrum Frédéric-Chopin an, wo wir mit Köstlichkeiten, wie einer typisch lothringischen Mirabellentarte, empfangen wurden.

Auf dem Programm standen in den folgenden Tagen viele interessante Einblicke in das Alltagsleben der Franzosen und einige Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt Nancy. So konnten die deutschen Schüler den Unterricht besuchen und erleben, wie die großen Schüler der Terminale den Tag genau 100 Tage vor den Abiturprüfungen feiern: Sie verkleiden sich, tanzen im Schulhof und ziehen Mehl streuend und Eier werfend durch die Stadt. Da dieser große Tag am Freitag war, hatten wir auf dem Weg zum Bahnhof viel damit zu tun, unsere Rollkoffer um kleine Eipfützen herum zu manövrieren. Einen großen Eindruck hinterließ auch das Musée de l’école de Nancy, das die Jugendstilkunst der einheimischen Künstler in einem wunderschönen Haus direkt neben dem Schulzentrum präsentiert. Und natürlich darf in Frankreich das Essen nicht zu kurz kommen. Bei einer Vorführung in der Chocolaterie Alain Batt lernten wir nicht nur viel über die Macarons aus Nancy, die Herstellung von Pralinen und was es mit den Bergamote-Bonbons auf sich hat, auf die Theorie folgte die Verkostung, was am Ende zu einer langen Schlange im Fabrikladen führte. Einen weiteren Einblick in die Eigenheiten des Nachbarlandes bekamen wir am Donnerstag, als unser Ausflug nach Metz wegen eines Streiks der Eisenbahner buchstäblich ins Wasser bzw. den Schneeregen fiel. Doch ein Besuch in den Markthallen, der lediglich bei einigen Vegetarierinnen für weiche Knie sorgte, ein Bummel durch das Einkaufszentrum und ein Kinobesuch entschädigten uns für den nicht stattgefundenen Besuch von Metz.

Am Freitag war der Streik dann glücklicherweise zu Ende, so dass alle wohlbehalten wieder in Aschaffenburg ankamen.

Nach zwei Wochen Ausspannen und Ostereier-Suchen standen die Sechstklässler am Montag ungeduldig neben einem reichhaltig bestückten Buffet und warteten auf den Bus aus Nancy. Endlich – les voilà, unsere Austauschpartner! Nach einer Begrüßung durch unseren Direktor Herrn Fath und einer Stärkung durften alle ihre und ihren corres mit nach Hause nehmen. Am Dienstag konnten unsere Gäste den Unterricht am Dalberg kennenlernen und einige von Aschaffenburgs Sehenswürdigkeiten, wie Schluss und Pompejanum, bewundern. In den folgenden Tagen standen Fahrten noch Würzburg und Frankfurt auf dem Programm, die Aschaffenburg-Rallye am letzten Tag wurde aufgrund starken Regens in die City-Galerie verlagert, wo auch noch Mitbringsel für die Familien gekauft werden konnten. Ein besonderer Höhepunkt war das Frühjahrskonzert am Donnerstagabend, an dem viele Franzosen den Darbietungen ihrer Austauschschüler lauschten.

Und dann Regen, Tränen und au revoir, auf baldiges Wiedersehen! Viele Austauschpartner werden in Kontakt bleiben und sich auch besuchen.

Hier noch einige Stimmen der deutschen Schüler:

 

Die Gastfamilie war sehr nett und mir haben die Ausflüge auch gefallen, vor allem die Chocolaterie. (Mia)

 

Es war eine schöne Erfahrung, mal eine andere Kultur und Stadt kennen zu lernen. (Maya)

 

Ich fand die Ausflüge schön, vor allem das Bowling und die Stadtrallye. Ich habe sehr viel in der Zeit gelernt, z.B. wie man in Frankreich lebt. (Romy)

 

An den Franzosen war bemerkenswert, dass sie viel ruhiger und nicht so gehetzt sind wie die Deutschen. (Katharina)

 

Es war sehr schön, so toll empfangen zu werden. Wir haben sehr viel dazugelernt und ich würde so etwas gerne nochmal machen. (Maxie)