Gunter-Ullrich-Preis für Kunstpädagogik 2024
4. Juli 2024
Der Gruppenpreis für die Mittelstufe geht ans Dalberg – ein ganz heißer Tipp nicht nur für die Museumsnacht!
Am Dienstag den 2. Juli fand die feierliche Preisverleihung des 3. Gunter-Ullrich-Wettbewerbs im Ridingersaal im Schloss Johannisburg mit Herrn Oberbürgermeister Jürgen Herzing, Herrn Dr. Thomas Schauerte, dem Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg und Herrn Dr. Andreas Ullrich, dem Gründer der Gunter-Ullrich-Stiftung, statt. 15 Schülerinnen und Schülern waren stellvertretend für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dalbergs aus den Klassen 10a und 10b zusammen mit Schulleiterin Frau Barbara Rank-Lortz und Kunstlehrerin Susanne Tschiers eingeladen, um den diesjährigen Gruppenpreis der Mittelstufe, der mit 100.- Euro datiert ist, entgegenzunehmen.
„Mein Schloss!“ hieß das diesjährige Motto, für das die beiden 10ten Klassen zunächst ihr Wissen über das Wahrzeichen Aschaffenburgs, überprüften und auffrischten. Wenn auch nicht jeder alle „harten Fakten“ kannte, so erzählten die Schülerinnen und Schüler fast alle persönliche und fröhliche Geschichten, die sie selbst mit dem Schloss erlebt haben – vom Glockenspiel, über Veranstaltungen, Familienfeiern oder auch einfach nur das wohlig, warme Gefühl der Heimat, das dieses Gebäude für die allermeisten doch irgendwie ausstrahlt.
„Wie müsste das Schloss aussehen oder was müsste es bieten, damit es für die Schülerinnen und Schüler attraktiver wird?“ war eine der Wettbewerbsfragen, derer wir uns in Form von großformatigen Collagen stellten.
Nach anfänglicher Beschäftigung mit dem Surrealismus, insbesondere mit Salvador Dali, war die Vorgabe und Grundlage für das bildnerische Arbeiten mit den Fundstücken, die aus Magazinen und Büchern entnommen und in einen neuen Zusammenhang gesetzt werden sollten, bald deutlich. Es galt eine einigermaßen stimmige Räumlichkeit, eine Art Bühne, mittels Collage zu erzeugen, auf der sich eine nicht rationale, aber inhaltlich assoziativ doch zu entschlüsselnde Handlung zutragen sollte. Dem fantasievollen Umgang mit dem alten Schloss sollte damit keine Grenzen gesetzt sein! Auch konnte dieser Technik alle Schülerinnen und Schüler im Gestalten gleichermaßen mitnehmen, ob sie nun besonders gute Malerinnen und Maler waren oder nicht.
Die Materialfindung zeigte sich in Zeiten zunehmender Digitalisierung auch hier immer schwieriger, aber letztendlich gelang es nach einer intensiven Phase des Sammelns mit Zufallsfunden, konkreten Motivsuchen und einem regen Tausch innerhalb der Klassen, dass jede und jeder das eigene Konzept realisieren konnte. Die einzelnen Elemente mussten dabei freigestellt und die Kompositionen immer wieder aufs Neue gelegt, überprüft und geändert werden. Brüche z.B. in Größe und Farbe waren einerseits bei dieser analogen Arbeitsweise unumgänglich, andererseits führten sie auch immer wieder zu reizvollen Gestaltungen oder wurden gar als Hauptkriterium bewusst eingesetzt. Erst ganz am Ende wurden die Collagen fixiert und abschließend die eigenen Intentionen schriftliche festgehalten. Das Schloss wurde z.B. als Konstante im Klimawandel (sei es auch unter Wasser) oder als Kletter- und Veranstaltungsevent interpretiert oder aber auch kurzerhand überall hin mitgenommen, wo man sich auf der Welt daheim fühlen möchte.
Aus den insgesamt 49 entstandenen Collagen haben wir 23 Arbeiten ausgewählt (siehe Fotos), die eine möglichst umfassende Gesamtschau der unterschiedlichen Herangehensweisen und Ideen der Schülerinnen und Schüler bieten und damit auch die Jury für den Gruppenpreis der Mittelstufe überzeugen können. Besonderen Anklang fanden namentlich die Arbeiten von Letizia, Ruben, Julian und Jiayi, deren Arbeiten fantastisch präsentiert noch bis zum 6. Oktober im Schloss zusammen mit allen weiteren spannenden Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger der anderen Aschaffenburger Schulen zu sehen sind. Ein Besuch lohnt sich wirklich!
Wir gratulieren allen Schülerinnen und Schülern der Klassen 10a und 10b zu der vielfältigen Gesamtschau noch einmal ganz herzlich und freuen uns über zahlreiche Besucher der Ausstellung im Schloss, sowie die nächste Wettbewerbsrunde 2025/26!
Das Main-Echo berichtete am 4. Juli von der Preisverleihung und lobt den „frischem Wind in unseren heiligen Hallen“:
https://www.main-echo.de/region/stadt-kreis-aschaffenburg/ungewoehnliche-blicke-auf-schloss-johannisburg-art-8322043
Susanne Tschiers