Mit dem Rad zu den Römern

24. Juni 2018

Am Sonntag, dem 24. Juni, begaben sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a gemeinsam mit Eltern und Geschwistern und dem Klassenlehrer mit dessen Kindern auf eine Fahrradtour nach Obernburg, um dort bei einer Führung und einem Museumsbesuch in die römische Geschichte der Stadt einzutauchen.

Mittags trafen sich die mutigen Radler ausgeruht und gestärkt im Schönbusch. Bei schönstem Radlerwetter führte uns der Weg zunächst durch den Park, am See, Irrgarten und Pavillon vorbei, zum so genannten „Dörfchen“. Schon hier ergaben sich nette Gespräche während der Fahrt. Nachdem wir Nilkheim hinter uns gelassen hatten, rollten wir entspannt auf gut ausgebauten Radwegen durch Felder und kleine Wäldchen. In Niedernberg wurde ein kurzer Halt gemacht, der aber von den meisten Schülern dazu genutzt wurde, sich auf dem Spielplatz auszutoben oder mit dem Fahrrad die Rampen eines Skaterparks hinauf und hinab zu fahren. Weiter ging es am Niedernberger Baggersee mit dem „Honisch Beach“ entlang. Schnell hatten die Schüler die Führung der Gruppe übernommen, auch wenn sie den Weg nicht so gut kannten wie die ortsansässigen Mamis. Der Rest der Strecke verlief dann parallel zum Main, auf dem andere Gruppen ihren Sonntag auf Booten genossen.

In Obernburg angekommen stärkte sich die Gruppe beim gemeinsamen Picknick mit mitgebrachtem Fingerfood. Um 14 Uhr begann dann die römische Stadtführung. Der ehemalige Leiter der Main-Limes-Realschule ließ für uns als Römer verkleidet das Kastell Obernburg lebendig werden. Er erklärte uns die Replika einer Jupiter-Giganten-Säule, demonstrierte, wie sich römische Soldaten hinter so genannten Winkelsteinen verteidigten, und führte uns an die Stelle des ehemaligen Haupttors, dessen Ausmaße er mit einem Zollstock demonstrierte. Begleitet wurde er von seinen Sklaven aus der Zuhörerschaft, Primus und Secunda, die das zahlreiche Anschauungsmaterial trugen. Anhand verschiedener Weihesteine, die noch immer an Häuserfassaden zu sehen sind, wurde deutlich, wie sich die „Besatzung“ des römischen Kastells aus Menschen unterschiedlicher Berufe und Herkunft zusammensetzte. Eine besondere „Fundgrube“ für römische Relikte war die Benefiziarierstation. Anhand der unter die Treppe weggeworfenen Essensreste konnte man sogar nachvollziehen, dass die „verdienten Legionssoldaten“ sich wohl mit Spanferkeln aus dem Spessart bzw. Odenwald haben bestechen lassen. Der Abschluss des Rundgangs bildete ein Besuch in der St. Anna-Kapelle, an deren Stelle wohl früher der Mithraskult praktiziert wurde. Das Christentum hatte später nicht nur den Ort, sondern auch Praktiken und Geschichten dieser Religion übernommen.

Im Obernburger Römermuseum konnte im Keller der Nachbau einer solchen Kultstätte, eines „Mithräums“, bewundert werden. Außerdem stehen dort viele originale Funde von Ausgrabungen in Obernburg. Weitere werden in nächster Zeit aus dem Archiv in München folgen. So ist es zumindest der Plan des Fördervereins, der das Römermuseum neuerdings übernommen hat und zum Beispiel mit dem „Römersommer“ tolle Attraktionen für Interessierte organisiert. Für die Schüler war es besonders interessant, die Rüstung von römischen Legionären im wahrsten Sinne „hautnah“ zu erfahren. Zudem führten diverse Modelle und Nachbauten dazu, dass man sich viele Gebäude und Geräte aus der Römerzeit besser vorstellen kann.

Als Belohnung für lange Aufmerksamkeit während der Führung stärkten wir uns noch mit einem leckeren Eis. Dann ging es wieder zurück zum Schönbusch, wo die Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen bestand.

An diesem Tag hatten die Sechstklässler und ihre Familien nicht nur viel über die Römerzeit und die Geschichte unserer Region erfahren und so das Wissen aus den beiden neuen Fächern Latein und Geschichte vertieft, sondern waren auch 35 Kiliometer gefahren. Diese konnten dann bei der Kampagne Stadtradeln für unsere Kommune, die Stadt Aschaffenburg, und vor allem für das Team des Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums eingebracht werden. Diese Aktion läuft übrigens noch bis zum Sonntag, dem 1. Juli. Melden Sie sich also an und geben Sie die in den letzten drei Wochen gefahrenen Kilometer für unsere Schule ein! Es können alle Kilometer sammeln, nicht nur Schüler und Lehrer. Es gelten alle Kilometer, nicht nur die auf dem Schulweg.

Als Stadtschule steht es uns gut zu Gesicht, wenn viele Schüler mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Als umweltbewusste Schule sollten wir auch im Alltag viele Strecken nicht mit dem Auto zurückgelegen. Durch das Fahrrad erhalten Schüler zusätzliche Mobilität und damit auch eine gewisse Freiheit.

PfF